Lifehack- Dein Leben gehört mir

Autorin: June Perry

Foto von Arena Verlag

*Inhalt*
Seit mehr als zwei Jahren lebt Ellie nun ohne Emotionen. Genaugenommen seit dem Moment, in dem sie bei einem tragischen Unfall ihre Mutter verlor und monatelang im Koma lag. Seitdem lebt sie mit ihrem Vater allein, von dem sie glaubt, dass er sie seit dem Tod ihrer Mutter nicht mehr liebt. Schließlich verbringt er  mehr Zeit mit kaputten Androiden und KIs, als mit Ellie. Einzig das gemeinsame Mittagessen verbindet Ellie und ihren Vater noch. Ellie selbst hat noch noch nie was von autonomen und technischen Dingen gehalten. Sie fährt ihr Auto lieber selbst und nicht wie alle anderen mit Sprachsteuerung. Nur auf ihr PAP (Persönliches Assistenz Programm) will sie nicht verzichten.

Seit dem Tod ihrer Mutter ist Ellie mehr und mehr zur Außenseiterin geworden, nur ihre Freundin Maisy hält noch zu ihr. Ansonsten verbringt Ellie ihre Freizeit am liebsten mit dem Onlinespiel „Wisdom oft the Dwarf“. Dort trifft sie ihre visuellen Freunde, Henry und Parker (im Spiel Ritter Percy), in den Ellie heimlich verliebt ist. Aber Parker und Henry wissen nicht, wer Ada (Ellies Spieler Avatar) im wahren Leben ist. Und als Ellie allen Mut zusammennimmt, um Parker zu sagen, wer sie ist, stürzt ihr Onlinespiel ab. Sie hat keinen Zugriff mehr auf ihren Avatar und das Spiel. Fast zu spät merkt sie, dass ihr Spiel gehackt wurde! Und als sie am nächsten Tag mit Parker reden möchte, steht plötzlich ein Mädchen vor ihnen, das Ellie zum Verwechseln ähnlich sieht und  Ada heißt, wie Ellies Avatar wie im Onlinespiel...

Ada drängt sich in Ellies Leben, sie nimmt ihr die Freunde weg und sogar ihren Vater wickelt sie um den Finger. Ellie muss etwas unternehmen und stellt Nachforschungen an. Dabei trifft sie auf Ed, der ihr erklärt, was es mit Ada auf sich hat und welche Bedrohung sie darstellen kann. Aber wird ihr Umfeld ihr glauben? Und hat Ed überhaupt recht mit seiner Annahme, dass Ada eine schlechte KI ist, oder will Ada ihr vielleicht sogar helfen?

*Meinung*
Das Buch ist aus der Sicht von verschiedenen Charakteren geschrieben. Da wären Ellie, Parker, Ada und Ellies Vater. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven bekommt man einen besser Eindruck, was die einzelnen Figuren so beschäftigt. Es hat mich zum Beispiel sehr traurig gemacht, dass Elie sich so allein gefühlt hat und in dem Moment, in dem sie ganz viel Hilfe gebraucht hätte, niemand für sie da war.
Spannend sind die Perspektivwechsel, weil man so auf der einen Seite Ellies Trauer und Ohnmacht mitbekommt und auf der anderen Seite Adas Wunsch,  frei zu sein, zu leben und geliebt zu werden. Bei ihr fand ich es schön aber auch beängstigend, wie sich der Charakter weiterentwickelt hat. Und man bekommt natürlich auch ganz andere Einblicke in das Leben von Adas Vater und von Parker.
Durch die „Human Life- Defense“ Aktivisten, die man als Nebencharaktere bezeichnen könnte, hat man auch einen Einblick in die Kontroverse rund um die Nutzung von KIs, was mir gut gefallen hat.

June Perry hat mich auch dieses Mal wieder mit ihrer Schreibweise und ihrem Thema überzeugt. Sie greift, wie in ihrem letzten Science- Fiction Roman „White Maze“, in eine weit entfernte Zukunft. In diesem Buch schreibt sie, wie es sein könnte, wenn die Welt nur noch von KIs, Androiden und Robotern beherrscht werden würde. Aber seien wir ehrlich: Es gibt sie ja eigentlich schon. Roboter kümmern sich um kranke Menschen, es gibt selbst fahrende Autos und es gibt Haustiere in Roboterform. Unsere Navis im Auto sind ein PAP (Persönliche-Assistenz-Programme) sie sagen uns wo wir lang fahren müssen. Das Thema ist also total aktuell und das macht das Buch so spannend. Wenn ihr wissen möchtet, wie es sein könnte, wenn Siri und Alexa unser Leben eines Tages ganz übernehmen würden, dann müsst ihr dieses Buch unbedingt lesen. Denn hier bekommt ihr einige Antworten darauf. Ich würde mich freuen, wenn von June Perry noch mehr Bücher in diese Richtung kommen.

*Fazit*
June Perry führt uns mit diesem Buch vor Augen, wie es in ferner Zukunft sein könnte, nur noch von KIs, Androiden und Robotern bedient zu werden. Hier geht es um Liebe, Hass und Freundschaften und Freiheit. Um eine KI, die so sein möchte wie ein Mensch. Dieses Buch kann ich allen Science-Fiction Fans und sowieso allen, die das Buch „White Maze“ gerne gelesen haben wärmstens empfehlen.

*Erschienen bei Arena*

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Autorin / Autor: sunline - Stand: 29. Januar 2020