Lea und das Labyrinth der Zeit

Autor: Michael Engler

„Lea rannte und rannte. Ihre Lungen schmerzten, ihre Seiten stachen“, Seite 295 Zeile 1-2.
Endlich Ferien, heißt es für Lea, doch diese muss sie bei ihrer Tante und bei ihrem Onkel in einem kleinen, langweiligen Dorf verbringen. Wenigstens gutes Wetter wartet doch im Sommer bestimmt auf sie! Doch schon nach ihrer Ankunft wird Lea bewusst, dass diese Ferien es in sich haben werden, denn sowohl das regnerische Sommerwetter als auch die Dorfbewohner spielen verrückt, und es geschehen merkwürdige Dinge. Wölfe tauchen im normalerweise stillen Dorf auf und ein Junge, der angeblich Zeitreisender ist, treibt sich im Wald herum. Für Lea steht es fest. Die Dinge, die hier geschehen sind nicht mehr normal und obwohl alle sie aufhalten wollen, sich in gefährliche Dinge einzumischen, läuft die vorlaute Lea der Gefahr geradewegs in die Arme und schon bald geht es um Leben oder Tod.

*Meine Meinung*
Das Buch „Lea und das Labyrinth der Zeit“ war ein guter Fantasy-Einstieg, und vor allem die vierzehnjährige Hauptprotagonistin Lea tut der gesamten Geschichte sehr gut, denn sie gefiel mir mit ihrer Abenteuerlust und ihrem vorlauten Humor wirklich sehr, sodass man gar nicht anders konnte, als sie bei ihrer Reise durch die Zeit begleiten zu wollen. Jedoch ist mir aufgefallen, dass sie am Anfang der Geschichte für ihr Alter noch relativ kindisch war, sich dies aber im Laufe des Buches veränderte. Zum einen hat mich das am Anfang etwas gestört, aber zum anderen bekam man am Ende das Gefühl, Lea begleitet zu haben, wie sie sich während ihres Abenteuers entwickelte, denn sie war am Ende schon viel erwachsener für ihr Alter.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer, denn es ging sehr schnell, sodass man beim Lesen von einer Handlung zur nächsten sprang. Meiner Meinung nach hätte man schon dort mehr über Lea und den anderen Protagonisten erzählen können, denn man wurde mit ihnen erst ab der Mitte des Buches erst richtig „warm“, und so könnte man sich besser in der Geschichte wiederfinden. Doch obwohl der Einstieg so schnell war, befand man sich auch dementsprechend ziemlich schnell in der eigentlichen Geschichte drin, sodass einem nicht langweilig wurde, da sich im Allgemeinen das Buch an keiner einzigen Stelle in die Länge gezogen hat!

Was das Buch hauptsächlich besonders gemacht hat, war der Schreibstil des Autors, denn er war zwar sehr eigen, so wie ich ihn noch nicht gelesen hatte, aber genau deshalb hat er mir auch so gut gefallen. So bekam das Buch einen „eigenen Charakter“. Es war ebenfalls sehr flüssig, sodass die Seiten nur so davon flogen, und zwischendurch wurden kleine Chats von Lea mit ihrer Freundin eingefügt, die mir sehr gefielen, denn so wurde das Buch für uns Jugendliche zeitgemäß interessant gemacht.

Die Geschichte an sich und die Idee dahinter waren sehr einzigartig und die Handlungen als auch die Auflösung waren nicht allzu weit hergeholt, aber für einen Fantasy-Roman auch nicht zu „normal“. Das bedeutet, dass die Realität mit zum Beispiel den Zeitreisen sehr gut verknüpft worden ist, sodass man selber mit viel Fantasie in die Welt des Zeitreisens eintauchen konnte. Zu der Auflösung (oder zu dem Ende) muss ich allerdings noch sagen, dass es zum Teil offen blieb, sodass ich gespannt auf eine Fortsetzung warte, die hoffentlich noch kommt. Zu der Altersempfehlung kann ich auch noch hinzufügen, dass das Buch für „jüngere Jugendliche“ besser geeignet ist als für bereits ältere (14 Jahre, 15 Jahre usw.). Das Buch wird zwar ab 12 Jahren empfohlen, aber ich finde, dass es besonders noch jüngeren sehr gefallen könnte (ab 10 Jahren).

*Fazit*
Ein spannender Fantasy-Roman, der vor allem jüngeren Jugendlichen sehr gefallen könnte! Es warten humorvolle Protagonisten wie Lea, die Mädchen dazu begeistern können, sich von allen Stricken zu reißen und sich einfach in ein Abenteuer zu stürzen. Ich empfehle es aber vor allem denjenigen, die für die Bücher „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ noch zu jung sind. Und ich kann euch sagen, dass das Buch viel mehr ist als der Titel „Lea und das Labyrinth der Zeit“ verrät!

*Erschienen bei Boje*

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Autorin / Autor: Julia M. - Stand: 22. Dezember 2020