Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm

Autorin: Eva Völler

Ich möchte euch in dieser Rezension den Roman „Kiss and Crime - Zeugenkussprogramm“ von Eva Völler vorstellen. Es ist der erste Teil einer Dilogie und erschien 2015 beim ONE-Verlag. Kurz gesagt geht es um Emily, welche nach einem tragischen Vorfall gemeinsam mit ihrer Familie ins Zeugenschutzprogramm kommt und sich dort in ihren Personenschützer Pascal verliebt.

Emily ist zu Beginn 17 Jahre alt und macht gerade ihr Abitur. Sie lebt zusammen mit  Omi, ihrer Mutter, deren Freund Jonas und ihrem Hund Lucky in Berlin. Pascal arbeitet beim LKA als Polizist und ist Anfang 20. Er verhält sich zu Beginn vernunftgesteuert und distanziert, was daran liegt, dass er seinem Job nachgeht. Nach einiger Zeit jedoch lässt er mehr Gefühle zu und zeigt seinen weichen Kern.

Schon zu Beginn wird der Leser in die Geschichte hineingezogen. Es fängt spannend an und man kommt gut in die Geschichte rein, ohne eine langgezogene Vorgeschichte. Zuerst spielt die Geschichte mitten in Berlin, wo unsere Hauptprotagonistin lebt. Die Nebencharaktere, ihre Omi, ihre Mutter, deren Freund Jonas, ihr Welpe Lucky und ihre beste Freundin Yasemin, werden ebenfalls vorgestellt. Nach einer kurzen Einführung geht es auch schon los. Der erschreckende Überfall passiert und nach weiteren traumatischen Ereignissen steht es fest: Emily und ihre Familie müssen ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen werden. Der Ort des Geschehens wandelt sich. Von nun an befinden sich die Charaktere nicht mehr in der belebten Großstadt Berlin, sondern in einer abgeschiedenen Kleinstadt in der Röhn, in der Emilys Omi aufgewachsen ist. Emily tut sich sehr schwer mit den Veränderungen. Sie vermisst ihre Freunde, Berlin und wünscht sich einfach nur ihr altes normales Leben zurück. Stattdessen muss sie ihr Abitur nun wiederholen und verharrt bis zum Schulbeginn in der Kleinstadt und ist darum bemüht, unauffällig zu sein. Nach einigen Monaten trifft sie erneut auf Pascal, welcher zum Schulbeginn ihr Personenschützer wird. Die beiden kommen sich mit der Zeit immer näher, trotz der belastenden Situation. Es lauert stets die Gefahr, dass Emilys Tarnung auffliegt. Werden sie es schaffen, sich trotz dieser Gefahrenlage einander zu öffnen und ihre Gefühle an die Oberfläche zu lassen?

Meine Meinung

Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Ich liebe die Mischung aus einem spannenden Kriminalfall und einer guten Liebesgeschichte. Der Fall wirkte gelegentlich zwar etwas überspitzt, war aber durchgehend unterhaltsam und spannend, besonders der Twist am Ende hat mir gut gefallen. Mit den Charakteren habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Mit Emily konnte ich mich gut identifizieren, weil ich ungefähr so alt bin wie sie und mich hätte es ebenso wahnsinnig gemacht, wenn ich mein Abitur kurzfristig nicht hätte beenden können und mein altes Leben hinter mir lassen müsste. Pascal mochte ich gerne, aber sein Charakter ist recht oberflächlich gestaltet. Er ist anfangs professionell und freundlich, und meiner Meinung nach fehlt es ihm etwas an Persönlichkeit und Tiefgang. Er ist eben der nette, gutaussehende und besorgte Personenschützer, viel mehr aber irgendwie nicht. Und das färbt auch auf die Beziehung der beiden ab. Emily und Pascal zicken sich zu Beginn ständig an und haben nur Konflikte, wobei die Anziehung der beiden dennoch vorhanden ist. Danach geht alles recht plötzlich. Der Beziehung fehlt es leider an Tiefe und Verbindung, wobei ich die Kombination der Beiden trotzdem mochte. Die Nebencharaktere, z.B. Emilys Omi, sind sehr unterhaltsam und verwandeln den Roman in ein Wohlfühlbuch. Nichtsdestotrotz hat mich Emilys Bezeichnung für ihre Oma, also „Omi“ oft irritiert, da es vieles verniedlicht hat.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein lockerer und leichter Roman, den man entspannt lesen kann. Sehr humorvoll und er verdient das Wort Wohlfühlroman. Eine Empfehlung von mir, vor allem für junge Leserinnen.

*Erschienen bei One*

Autorin / Autor: Amelie Ploch - Stand: 18. Juli 2023