Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden

Autorin: Emily Barr
Aus dem Englischen von Maria Poets

Buchcover Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden

Flora ist siebzehn Jahre. Nur dass sie sich innerlich noch so fühlt wie zehn. Sie leidet darunter, dass sie nach paar Minuten alles wieder vergisst. Da ihr ein Tumor aus dem Gehirn entfernt worden ist, sind ihr Gedächtnis und ihre Erinnerungen weg. Sie muss immer im Hier und Jetzt leben. Doch sie ist gut darin. Sie schreibt sich immer alles auf ihre Arme und auf Zettel. Mithilfe ihrer besten Freundin Paige schafft sie es auch im Alltag durchzukommen. Ihre überfürsorglichen Eltern machen es ihr auch nicht leichter, eine eigenständige Person zu sein. Auch wenn sie sich so fühlt wie zehn - sie möchte sich auch erwachsen fühlen; was sie auch ist.                                                                                       
Doch irgendwann kann sie ihr Glück nicht fassen. Sie kann sich daran erinnern, dass sie Paiges Freund Drake geküsst hat. Nur ist er jetzt irgendwo am Nordpol und studiert. Dann hat sie einen Streit mit Paige, weil sie ihren Freund geküsst hat, und ihre Eltern lassen sie schweren Herzens allein, um sich um ihren Bruder Jacob zu kümmern. Sie ergreift die Flucht und will allein zum Nordpol reisen, um Drake zu suchen. Wäre da nur nicht ihre Vergesslichkeit, die sie immer daran hindert, weiter zu machen und dazu führt, dass sie an sich zweifelt. Auf dem Weg zu Drake erfährt sie von Jacob alles, was ihr verheimlicht wurde. Jetzt ist der Mittelpunkt dieser Reise nicht mehr Drake, sondern sie selbst. Nur traurig ist, dass sie alles wieder vergessen wird. 

Das Cover wurde schlicht gehalten was aber auch schön ist. Außerdem harmoniert die schöne Schrift vom Titel und deren Farben mit dem Buch.

Flora mochte ich sehr gerne. Es tat mir oft leid, dass sie behandelt wurde wie ein kleines Kind. Aber auch, dass sie alles immer vergaß und keine Erinnerungen hatte. Was ich an ihr am meisten mochte war, dass sie immer weiter machte und immer versuchte sich zu erinnern. Nervig war es aber schon manchmal, wenn man im Buch zehnmal die gleichen Textpassagen lesen musste. Doch es gehört zu Floras Leben, sich immer zu erinnern, weil sie es auch anders nicht kennt, was es dann halb so schlimm macht.                                                                                                                        Paige ist eine klasse Freundin. Sie unterstützt ihre Freundin, wo sie nur kann und opfert selbst ihre Zeit für Flora. Auch wenn es anstrengend ist, ist sie für Flora immer da. Was ich wirklich beneidenswert finde, immer für jemanden da zu sein, der einen nicht wieder erkennt.
Drake entpuppt sich als ein Blödmann, denn er tut so, als hätte er Flora nie geküsst, obwohl das nicht stimmt, und er redet ihr immer ein, dass sie sich alles ausgedacht hat, was für Flora ein Schock und ein Stich ins Herz ist.                                                                                                                                   

Was ihre Eltern getan haben, ist unverzeihlich und schrecklich. Was sie getan haben, müsst ihr selbst lesen ;).

Das Buch hat mich wirklich überrascht. Ich dachte anfangs, dass es eine typische Liebesgeschichte mit Hindernissen sei. Doch später wird immer mehr deutlich, dass es um Floras eigenen Weg geht, sich selbst zu finden. Aber auch um Eltern, die ihre Kinder nicht los lassen können. Die Geschichte hat einen zum Lächeln und Schmunzeln gebracht, aber auch zu Tränen gerührt. Alles in allem war es wirklich eine fesselnde Geschichte mit einer außergewöhnlichen Protagonistin. Das Buch wurde von mir mit wohl verdienten 4 Sternen belohnt.

*Erschienen bei FJB*

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Autorin / Autor: lindana - Stand: 12. April 2017