Jeden Tag ein Wort von dir

Autorin: Cheyanne Young
Aus dem Englischen von Sarah Heidelberger

Raquels Geschichte beginnt mit dem Tod ihrer besten Freundin: Sasha hat Krebs und stirbt jeden Tag ein bisschen mehr. Was die beiden Freundinnen am Anfang noch ignorieren und ausblenden können, drängt sich Woche für Woche stärker in ihr Leben. Sasha wird schwächer, verliert ihre Haare, ihren Appetit, aber nicht den Spaß am Leben. Doch eines Tages wacht Raquel auf, und Sasha ist nicht mehr am Leben. Es folgen die Beerdigung, die Trauer, die Dunkelheit und ein Schmerz in Raquels Brust, der scheinbar nie wieder verschwinden wird. Doch plötzlich bekommt sie einen Brief von Sasha – aus dem Jenseits, wie es scheint. Einer von vielen, die Sasha vor ihrem Tod vorbereitet hat, um Raquel den Abschied so leicht wie möglich zu machen. Was Raquel nicht ahnt: Sie ist nicht die einzige, für die Sasha fleißig Briefe vorbereitet hat. Da gibt es noch Elijah, den leiblichen Bruder von Sasha, den diese nicht mehr kennen gelernt hat, auch weil ihre Adoptiveltern nie wollten, dass Sasha nach ihren leiblichen Verwandten sucht – doch sie hat es getan und Elijah gefunden. Sashas Plan: Auch wenn sie selbst ihren Bruder nicht mehr kennen lernen kann, soll dieser alles über sie erfahren. Nämlich mit der Hilfe von Raquel, die Sasha besser kannte als sich selbst. Also machen Raquel und Elijah sich auf in ein Abenteuer, das Sasha für sie vorbereitet hat. Auch wenn sie noch nicht wissen, wo es enden wird und was sie unterwegs alles entdecken werden…

Bei Nachrichten aus dem Jenseits, die einem geliebten Menschen in einer schweren Zeit Trost spenden sollen, denkt man natürlich sofort an „P. S. Ich liebe dich“ von Cecilia Ahern. Und ich glaube, damit liegt man gar nicht so falsch. Denn auch Cheyanne Young gelingt es, gleichzeitig die Geschichte eines Verlusts und die Geschichte einer Liebe zu erzählen, ohne dass die beiden sich in die Quere kommen oder einander stören. Natürlich entstehen durch die beiden Erzählstränge gewisse Spannungen, doch genau diese Spannungen machen die Geschichte interessant und öffnen den Raum für mehr als nur Trauer. Die Autorin schafft es, Raquels Emotionen so gekonnt in Worte zu verpacken, dass man als Leser fast den Eindruck hat, alles am eigenen Leib zu erfahren. Das sorgt hin und wieder für feuchte Augen, erfüllt einen aber auch mit einer unglaublichen Dankbarkeit für alle lieben Menschen, die man in seinem Leben hat.

Insgesamt ist „Jeden Tag ein Wort von dir“ ein bewegender Roman, mit dem die Autorin das Rad zwar nicht neu erfunden hat, aber sicher viele Leserinnen und Leser in eine Welt voll intensiver Freude und Trauer mitnehmen wird. Ein besonderes Highlight ist auch das Cover, das wirklich wunderschön gestaltet ist und mir persönlich sehr gut gefällt.


*Erschienen bei ya!*

    Deine Meinung zu diesem Buch?

    Autorin / Autor: lacrima - Stand: 3. Juni 2019