Interview mit Jannis Niewöhner

Bereit? – Bereit, wenn du es bist!

Jannis Niewöhner im Interview mit Laura & Laura

Wir, Laura und Laura, durften im Rahmen unseres Praktikums bei Lizzynet ein Interview mit dem Smaragdgrün-Darsteller Jannis Niewöhner führen. Natürlich waren wir zunächst sehr beeindruckt und darum auch etwas nervös.
Aber dann kam Jannis Niewöhner, der Star der Edelstein-Trilogie plötzlich in den Raum. Ganz fröhlich und mit viel positiver Energie setzte er sich auf das Sofa. Wir waren überrascht, wie locker er sich mit uns unterhielt und so fiel es uns auch nicht sonderlich schwer, ihn zu dem neuen Film Smaragdgrün zu befragen, der am 28.06.16 seine Premiere in Köln feierte.
In Smaragdgrün geht es um die Zeitreise-Geschichte mit Gwendolyn (gespielt von Maria Ehrlich) und Gideon (Jannis Niewöhner). Eine Rezension zu dem Film findest du auf Lizzynet.

Zunächst ging es um die Buchvorlage zu den Filmen von Kerstin Gier. Dem Schauspieler gefällt bei der Trilogie besonders der erste Band, Rubinrot. Bei diesem wird der Leser in die Geschichte eingeführt, die Beziehung zwischen den Hauptdarstellern wird aufgebaut und alles ist noch nicht so kompliziert wie am Ende. „Bei dem Teil bin ich am meisten mitgegangen“, so Jannis Niewöhner. Er findet aber, Schauspieler sollten sich beim Lesen nicht zu klare Bilder ausmalen, denn ein Film werde nie so, wie man ihn sich vorgestellt habe. Es gebe aber immer Szenen, auf die man sich als Schauspieler besonders freue. Dazu gehörten für den Hauptdarsteller zum Beispiel die Szene, in der Gwen von ihrem Vater im Kämpfen ausgebildet wird. „Da habe ich mich schon so darauf gefreut, weil da hatte ich schon ganz klare Bilder im Kopf und ich finde, das haben sie genauso umgesetzt, wie ich das wollte.“

Jeder Film bietet für einen Schauspieler eine neue Herausforderung. Im zweiten Teil musste der Darsteller des Gideon Geige spielen und reiten lernen. Im dritten Teil dagegen saß seine Rolle eine große Zeit in dunklen Kellern, und so waren diesmal "durchhalten" und "warten" die großen Herausforderungen.

Was wäre, wenn sich Jannis Niewöhner und Gideon de Villier im echten Leben treffen würden? "Vermutlich würde ich erst einmal auf Abstand gehen. Aber dadurch, dass ich ihn gut kenne und er natürlich auch eine Entwicklung durchmacht, wird er mir spätestens ab dem zweiten Teil auch immer sympathischer und ich weiß, dass der Grundkern ein guter ist. Auch wenn er nach außen eine geschmückte Hülle ist, die nicht preis gibt, was bei ihm innen so los ist." Vor allem die Unsicherheit von Gideon macht diese Figur für Niewöhner so menschlich und sympathisch. Diese Unsicherheit habe jeder von uns, ob in der ersten Liebe oder auf der Suche nach sich selbst. Wichtig sei nur, sich wie  Gideon zu überwinden und der Unsicherheit zu stellen. „Das mag ich eigentlich am liebsten, dass er irgendwann auch sagen kann „so bin ich.“"

Ob er die Vergangenheit ändern würde, wenn er könnte, wollten wir wissen. Klar würde sicher jeder gerne schlimme Dinge rückgängig machen,  wie z.B. Kriege, dennoch wisse man nie, was daraus wiederum die Konsequenz wäre, mein Niewöhner: "Ich würde da glaube ich die Finger von lassen. Und was mein eigenes Leben angeht, bin ich eigentlich auch mit den Schmerzen, die da waren und den schwierigen Zeiten total glücklich, wie es jetzt ist. Ich weiß, dass sie mich weiter gebracht haben und dazu gehören, daher würde ich nichts verändern." Wenn er  sich allerdings eine Superkraft aussuchen könnte, würde er gerne fliegen: „Das ist für mich eigentlich das Schönste, ich stelle mir das so schön vor. Es sind auch meine schönsten Träume.“

In der Edelsteintrilogie reist Gideon zusammen mit Gwendolyn durch die verschiedensten Zeiten. Natürlich sind die beiden in ihren unterschiedlichen Missionen auch je nach Epoche passend gekleidet. „Richtig schrecklich fand ich Barock. Dazu gehören Strumpfhosen und ganz enge, unangenehme Lederschuhe. Die Perrücken dauern natürlich lange. Und als männlicher Schauspieler ist es sehr ungewohnt, 2 Stunden in der Maske zu sitzen.“ Auch den im ersten Film verwendeten Extentions trauert der Schauspieler eher weniger hinterher. Amüsant waren beim Dreh jedoch nicht nur die Kostüme, sondern auch verschiedene Szenen. Maria Ehrich musste als Gwen Kontaktlinsen tragen, da ihre Rolle blaue, nicht braune Augen hat. „Diese waren beim dritten Teil aber irgendwie nicht so gut und das führte dazu, dass Maria mich angespielt hat und die Kamera ist auf mich gerichtet, ich muss sie ganz ernst anschauen in einer Szene und ich sehe aber die ganze Zeit, wie das halbe Auge hochrutscht und auf einmal braun wird. Und ja, da musste ich so oft lachen.“

Für die Zukunft kann sich der Schauspieler vorstellen auch weitere Action Szenen zu spielen. „Ich liebe gute Actionfilme verbunden mit einer intelligenten Geschichte und Thriller Elementen. Also sowas wie Born Identity finde ich großartig. Und das würde ich gerne mal machen.“ Jetzt nach der letzten Premiere bleibt sicher erstmal etwas Wehmut. Gerne würden sich alle in ein paar Monaten zu weiteren Dreharbeiten treffen, da man schnell zu einer kleinen Familie zusammenwächst. Aber gerade im Filmgeschäft wird es sicher bald neue Projekte geben, wo wir unsere Smaragdgrün-Stars wieder sehen. „Und es ist auch so, dass man aufhören sollte, wenn es am schönsten ist, deswegen gehen wir mit einem guten Gefühl raus.“, so der Hauptdarsteller.

Am meisten wird ihm natürlich seine Schauspielerkollegin Maria Ehrich fehlen, die ein sehr großer Anker war. Wichtig ist es Jannis aber auch, in der Zeit ohne Drehs nicht nur mit Filmleuten zusammen zu sein. „Ich finde das so spannend und hab den Anspruch an mich, auch immer offen für alles zu sein und alle verschiedenen Charaktere anzuschauen und zu studieren. Ein Filmmensch kann mir erzählen, er macht auch Film, aber ein anderer Mensch kann mir erzählen, er macht jetzt z.B. ein Praktikum in einer Psychiatrie und was da passiert und das ist für mich viel spannender.“

Auch in Zukunft sollte man sich, wenn es nach dem Schauspieler geht, in Deutschland weiter an das Fantasy Genre trauen. Es sei wichtig, sich nicht von dem geringeren Budget als in Hollywood abschrecken zu lassen. „Felix und Katharina und auch die Kameraleute haben das alles so gut gemacht, dass es für ein deutsches Projekt großartig ist. Und ich finde, man kann sich das auf jeden Fall zutrauen, dass auch wir solche Genre Filme machen.“

Wir wünschen dem ganzen Team von Smaragdgrün eine schöne Kino Tour und bedanken uns herzlich für das Interview.

*Kinostart von Smaragdgrün in Deutschland: 7. Juli 2016*

Mehr zur Edelsteintrilogie auf LizzyNet

Autorin / Autor: Laura T. & Laura P. - Stand: 4. Juli 2016