Ich lieb dich, ich lieb dich nicht?

Studie: Bauchgefühl verrät, ob eine Beziehung langfristig taugt

Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht was Besseres findet... Leichter gesagt als getan. Wie findet man eigentlich heraus, ob der Mensch, mit dem man in einer Partnerschaft lebt, wirklich der oder die Richtige für eine langfristige Beziehung oder gar "für immer" ist? Amerikanische PsychologInnen von der Florida State University meinen, das Bauchgefühl verrät es uns. Wie aber kommt man an selbiges heran? Tja, dafür muss man wohl WissenschaftlerIn sein oder sehr gute Antennen haben.

James K. McNulty und seine KollegInnen haben in einer Langzeitstudie mit 135 frisch verheirateten heterosexuellen Paaren untersucht, wie verlässlich die bewusste Sicht auf die Beziehung ist und inwieweit der Bauch da nicht eine ganz andere Sprache spricht. Über einen Zeitraum von vier Jahren ließen die ForscherInnen die Paare in Fragebögen die Qualität ihrer Beziehung bewerten: Auf Skalen zu insgesamt 15 entgegengesetzten Wortpaaren (z.B. gut - schlecht, befriedigend - unbefriedigend) mussten sie angeben, wie die Beziehung ihrer Meinung nach verläuft. Diese Lippenbekenntnisse waren aber nur zweitrangig, was die ForscherInnen eigentlich wissen wollten, war, was der Bauch dazu sagt. Um diese innere Stimme ans Tageslicht zu bringen, führten die PsychologInnen ein trickreiches Experiment durch.

*Komplizierte Angelegenheit: ForscherInnen lauschen dem Bauchgefühl*
Die Testpersonen bekamen zunächst für den Bruchteil einer Sekunde das Bild ihres Partners/ihrer Partnerin auf einem Monitor gezeigt, dann folgten Wörter, darunter positive Begriffe wie "wundervoll" und negative wie "schrecklich". Die Jungvermählten mussten dann jeweils per Knopfdurck bestimmen, ob es sich um einen positiv oder negativen Begriff handelt. Mit einer speziellen Software wurde dabei die Reaktionszeit gemessen.

Der Hintergedanke dabei: man weiß, dass eine positive Stimmung dazu führt, dass positive Begriffe schneller und negative Begriffe langsamer als solche erkannt werden. Ist der Mensch gut drauf, nimmt er Schönes auch intensiver und schneller wahr und will mit miesen Angelegenheiten lieber nichts zu tun haben. Auch umgekehrt funktioniert das: wer schlecht drauf ist, ist gut im "schlechte-Begriffe-erkennen" und schlecht im "Gute-Begriffe-erkennen". Die kurze Einblendung des Ehepartners sollte nun dafür sorgen, dass die Testpersonen unbewusst in eine gute - oder eben je nach dem tatsächlichen Charakter der Beziehung - eine schlechte  Stimmung versetzt werden.

Dieser Test wurde einmalig durchgeführt, aber die ForscherInnen  befragten die Paare im weiteren Verlauf der Studie alle 6 Monate nach ihrer Zufriedenheit in ihrer Ehe. Dabei zeigten sich im Verlauf der vier Jahre die am unzufriedensten, ganz egal, was sie im ersten Fragebogen angegeben hatten, die im Test nach dem Anblick ihres Partners / ihrer Partnerin unbewusst eine negative Einstellung offenbart hatten, indem sie positive Begriffe langsamer erkannt hatten als negative Begriffe.

Leider taugt diese Methode nicht so wirklich für den Hausgebrauch. Aber wer ganz tief in sich hereinhört und sich nicht nur einredet, was andere hören wollen, der erkennt vielleicht die wertvolle Botschaft des Unterbewussten.

Wann hörst du auf dein Bauchgefühlt?

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Autorin / Autor: Redaktion ; Bild - Stand: 2. Dezember 2013