Hinter Glas

Autorin: Julya Rabinowich

Alice hat es nicht leicht in ihrem Leben. In der Schule läuft es nicht gut. Sie wird Tag für Tag von ihren Mitschülern gehänselt und zur Schnecke gemacht. Sie hat sich entschlossen, die Dinge ihren Lauf nehmen lassen. Sie wird stiller und stiller und lässt sich alles gefallen. Ihr Zuhause fühlt sich für Alice fremd an, sie spürt weder Geborgenheit noch richtige Liebe. Sie fühlt sich alleine gelassen, aber das ist sie auch schon gewohnt. In ihrem Haus, das ihr eigentlich Schutz bieten soll, fühlt sie sich wie eingesperrt und will weg, raus aus diesem Gebäude, raus aus ihrer Haut.
Als plötzlich Niko in ihr Leben tritt, ändert sich ihre Welt schlagartig. Sie spürt endlich Gefühle, die sie noch nie zuvor hatte. Er zeigt ihr, wie sich wahres Leben anfühlt, bei ihm fühlt Alice sich sicher und geborgen. Als sie es in ihrem Zuhause nicht mehr aushält, flieht sie schließlich zu Niko. Die beiden lieben sich, eine Geschichte, die erst begonnen hat. Sie erleben Abenteuer, kämpfen sich manchmal durch die Realität, aber solange sie zu zweit sind, haben sie keine Angst. Doch was, wenn diese eine Person sich plötzlich verändert und er nicht mehr derselbe ist. Wenn sie das Gefühl hat, dass sich die Vergangenheit wiederholt?

*Meine Meinung*
„Hinter Glas“ ist ein Buch, das man kaum aus den Händen legen möchte. Die Autorin schafft es von Anfang an den Leser zu fesseln. Mit den kurzen Kapiteln und diesem außergewöhnlichen Schreibstil wirkt das Buch auf mich viel intensiver und kraftvoller. Rabinowich hat ein Händchen für poetische Beschreibung und währenddessen schafft sie es, sich in einen Teenie mit wirklich schlimmen Problemen hineinzuversetzen.
Ich wurde gepackt, in die Geschichte geworfen und bin nicht mehr rausgekommen. Meine Aufmerksamkeit ist die vollen 200 Seiten auf Alice gerichtet gewesen. Ich habe mit ihr gefühlt, getrauert und mich darüber gefreut, dass sie jemanden gefunden hat.
Die Geschichte fühlt sich real an, als würde Alice neben dir stehen und dir ihre Geschichte erzählen.
Ich fühlte mich nach den ersten Seiten traurig, denn die Autorin schildert ihr Leben haargenau. Man bekommt als Außenstehender Eindrücke in Alice Leben und das schmerzt. Es ist ungerecht, wie sie behandelt wird und dass sie niemanden hat.

Auch wenn das Jahr erst begonnen hat weiß ich, dass „Hinter Glas“ zu meinen Lieblingsbüchern 2019 gehört.

*Erschienen bei Hanser*

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Autorin / Autor: Jessy - Stand: 28. Januar 2019