Heir of Storms
Autorin: Lauryn Hamilton Murray
Als Blaze geboren wurde, löste sie als Sturmweberin einen Sturm aus, der das gesamte Land erschütterte, vielen Menschen das Leben kostete und sie als eine der verhasstesten und gefürchtetsten Personen in ganz Ostacre brandmarkt. Und damit nicht genug: Als eine Tochter des Hauses Harglade hätte sie eigentlich die Gabe des Feuers, nicht die des Wassers erben müssen. Um sie vor Hass und Hetze zu schützen, und auch, um sicherzugehen, dass sie ihre Gabe nicht noch einmal so unheilvoll einsetzen kann, wächst Blaze hinter den hohen Mauern von Harglade Hall auf, ohne Kontakt zur Außenwelt. Was niemand weiß: Von Blaze kann keine Gefahr mehr ausgehen, denn ihre Kräfte scheinen erloschen zu sein. Bis die Götter sie eines Tages völlig überraschend als Erbin auswählen. Für Blaze bedeutet das eine Reise in den Goldenen Palast des Kaisers, um dort mit anderen Erbinnen und Erben um die Krone der Aquatori, der Menschen mit der Gabe des Wassers zu konkurrieren – denn in Ostacre werden die Kronen der vier Königreiche nicht vererbt, sondern immer im Kampf erobert. Blaze muss sich nun also nicht nur damit befassen, ihre Kräfte irgendwie wiederzuerlangen und den Umgang mit ihnen zu lernen, der Palast wimmelt zudem nur so von Irrungen und Wirrungen. Und dann gibt es da noch Haldyn, den Sohn des Kaisers und Fox, seinen Bruder, die Blaze‘ Kopf und Herz ordentlich durcheinanderbringen …
Meine Meinung zum Buch
Oh, was für ein schönes Buch! Endlich mal wieder richtig ordentliche Fantasy. Für mich hatte die Geschichte beinahe alles, was ich mir von diesem Genre erhoffe. Zunächst mal hat mir der Schreibstil sehr zugesagt – schon die ersten paar Sätze haben mich in einen Sog gezogen, der über die gesamte Lektüre hinweg anhielt und dafür gesorgt hat, dass ich immer unbedingt weiterlesen wollte. Am Ende habe ich das Lesen sogar hinausgezögert, weil ich nicht wollte, dass das Buch vorbei ist. Die Charaktere waren überzeugend geschrieben und ich mochte vor allem, dass Blaze wirklich erst mal Schwierigkeiten hatte, sich mit ihrer Rolle zu arrangieren. Sie musste richtig arbeiten, um an ihr Ziel zu kommen, und ist nicht plötzlich einfach gut geworden, nur, weil sie die Protagonistin ist. Ich mochte sie zudem menschlich sehr gern. Ebenso ihre beiden Brüder und die anderen Nebenfiguren. Sie waren so gut aufgebaut, dass ich nach dem Lesen so klare Bilder von ihnen hatte, als hätte ich eine Verfilmung des Buches geschaut.
Als jemand, die Romanzen in Büchern immer toll findet, bin ich auch ein bisschen auf meine Kosten gekommen, aber ohne, dass der Fokus zu stark darauf lag. Und – endlich war es mal wieder etwas unschuldig und dem Alter der Charaktere angemessen! Ich hadere immer sehr damit, wenn sehr junge Menschen in Fantasy-Geschichten urplötzlich ein extrem ausschweifendes Sexualleben haben oder Romantik immer zwingend mit Spice verbunden ist. Ich fand es also sehr gelungen, wie die Autorin das hier gehandhabt hat!
Ein wenig zu bemängeln habe ich eigentlich nur, dass ich persönlich zunächst Schwierigkeiten hatte, das magische System zu durchschauen, und auch etwas mehr World-Building wäre für meinen Geschmack nicht verkehrt gewesen. Ansonsten bin ich jetzt erst mal ein bisschen traurig, weil Band zwei in Deutschland erst im August nächsten Jahres erscheinen wird, freue mich gleichzeitig sehr darauf!
Erschienen bei cbj
Autorin / Autor: Sarah H - Stand: 24. Oktober 2025