Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin

Autor: Sara Wolf

Zera ist eine Herzlose. Seit ihre Eltern durch ein Raubzug von Banditen ermordet wurde, machte eine Hexe sie zu einer Herzlosen und somit zu ihrer Dienerin. Die Herzlosen werden von ihrem Bedürfnis zu morden getrieben, ernähren tun sie sich nur von Fleisch. Als sich im Land das Gerücht eines Krieges zwischen Menschen und Hexen verbreitet, ist Zera die letzte Hoffnung aller Hexen, um keinen Krieg entflammen zu lassen. Sie muss das Herz des Prinzen Lucien für sich gewinnen und damit ist das Organ gemeint. Obwohl sie hart für Missionen trainiert wurde, ist dies ihre größte, denn die Rechnung hat sie nicht mit Lucien gemacht...

Meine Meinung:

Heartless - Der Kuss der Diebin ist der erste Band einer Trilogie. Ich habe schon sehr sehnsüchtig auf das Buch gewartet. Dementsprechend war meine Erwartung auch sehr hoch.
Die Geschichte beginnt mit Zeras Leben im Wald, wo sie abgeschottet von den Menschen lebt. Ich kam so gleich gut in die Geschichte hinein. Ich wurde nach und nach in die Welt der Hexen geführt. Das Leben als Herzlose zeigte mir eine grausame Lebenweise auf, die ich so in Büchern noch nie gelesen hatte. Die Idee fand ich daher großartig!

Zera ist eine taffe, starke und sehr freche Protagonistin, die stets einen Spruch auf der Zunge hat. Sie ist bei ihren Sprüchen nicht sehr zimperlich und teilweise provokativ, was ich sehr an ihr schätze. Sie konnte mein Herz ab der ersten Zeile für sich gewinnen. Ihre Eigenschaft, nicht auf andere zu hören, ist dabei sehr amüsant zu lesen.
Lucien ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter. Er ist ein Prinz, der nicht einfach nur als hübsches Objekt dargestellt wird. In ihm steckt mehr als man denkt. Ohwohl er vor seinem Volk stehts eine Maske auf hat, kann man als Lese schnell in sein Inneres blicken und was man dort vorfindet, ist in keinster Weise negativ. Er hat Köpfchen, ist nicht eingebildet und dennoch sehr geheimnisvoll.

Beide Charaktere wurden von der Autorin mit Bedacht kreiert. Die Protagonisten haben beide Ecken und Kanten, Fehler und auch überraschende Attribute in Momenten, in denen man nicht mit ihnen gerechnet hätte.
Der Schreibstil ist locker und leicht. Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Zera erzählt. Ihren inneren Konflikt mit dem „Monster“ konnte man als Leser förmlich spüren. Die dadurch entstandenen Dialoge in ihrem Kopf waren sehr interessant. Spannende Passagen gab es zu genüge, leider aber auch in die Länge gezogene Szenen, die mich teilweise gelangweilt haben. Das Ende aber wiederum war sehr unvorhersehbar und ein absoluter Cliffhanger, der mich persönlich sprachlos zurückgelassen hat.

Nichtsdestotrotz war das Buch für mich ein klasse Auftakt, der sehr viel Potenzial hat.

Da der zweite Band erst im Frühjar 2020 erscheinen wird, muss man sich bis dahin gedulden.

*Erschienen bei Ravensburger*

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Autorin / Autor: Amarylie - Stand: 1. Februar 2019