Gegen das Schicksal (Rat der Neun 2)

Autorin: Veronica Roth
Aus dem Amerikanischen von Petra Koob-Pawis

Das Schicksal von Akos und Cyra steht bereits seit ihrer Geburt fest, denn was die Orakel vorhersagen, ist unausweichlich. Akos liebt Cyra, obwohl es ihm vorherbestimmt ist, im Dienste ihrer Familie zu sterben. Als Cyras Vater Lazmet, ein grausamer Tyrann, den man für tot hielt, den Thron zurückfordert, sieht Akos sein Schicksal näher rücken. Lazmet droht einen schrecklichen Krieg zu entfachen, doch Cyra und Akos sind entschlossen ihn zu stoppen, koste es, was es wolle. Selbst, wenn das für Cyra bedeutet ihren eigenen Vater zu töten und Akos dafür sein Leben geben muss …

*Meine Meinung*
Mit Gegen das Schicksal hat Veronica Roth ihre zweite Serie nicht nur gekonnt fortgesetzt, sondern auch gelungen zum Abschluss gebracht und dabei kaum Fragen offen gelassen, sodass man die Geschichte insgesamt sehr positiv im Gedächtnis behalten wird. Der Einstieg könnte sich aber ein wenig schwierig gestalten, wenn man sich an die Ereignisse aus dem ersten Band nicht mehr allzu gut erinnern kann.

Genau wie schon im ersten Band ist die Handlung wieder durch eine eher düstere Atmosphäre geprägt, was insbesondere an dem Setting liegt. Die Geschichte spielt nämlich nach wie vor in einer skrupellosen, brutalen, aber überaus gut durchdachten Welt, in der Gewalt und Manipulation an der Tagesordnung sind. Man sollte daher trotz der Liebesgeschichte, falls man sie überhaupt so bezeichnen kann, auch nicht viel Romantik erwarten. Eine gewisse Anziehung ist zwar durchaus spürbar, dennoch spielt sich die Beziehung zwischen Cyra und Akos allenfalls im Hintergrund ab. Im Fokus steht vielmehr der innere Kampf der Hauptfiguren mit sich selbst, die sich früher oder später ihrem vorherbestimmten Schicksal stellen müssen.

Die verschiedenen Ereignisse werden wieder abwechselnd geschildert, dieses Mal allerdings aus vier verschiedenen Perspektiven. Man lernt die einzelnen Charaktere so noch besser kennen und kann sich zum Teil gut in sie hineinversetzen. Das sorgt für Abwechslung und ermöglicht zugleich einen umfassenden Einblick in das Geschehen. Leider fühlt man sich jedoch nicht allen Erzählern so verbunden wie der sympathischen und starken Cyra und die dadurch entstehende Distanz zu bestimmten Figuren kann man bis zum Ende nicht überwinden.

Dafür bleibt die Handlung bis zum Schluss spannend und kann mit einigen unerwarteten Wendungen sowie Enthüllungen punkten, die man so nicht hat kommen sehen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, ehe man nicht das Ende erreicht hat. Mir hat der zweite Band daher vielleicht sogar noch etwas besser gefallen als der Vorgänger.

*Fazit*
Gegen das Schicksal schließt die Geschichte um Akos, Cyra und die anderen Charaktere gekonnt ab, schafft es mit mehreren überraschenden Wendungen zu überzeugen und bis zum Schluss durchgängig zu fesseln.


*Erschienen bei cbj*

    Deine Meinung zu diesem Buch?

    Autorin / Autor: stephie - Stand: 18. Februar 2019