Für einen Sommer unsterblich

Autorin: Jennifer Niven
Übersetzt von: Maren Illinger

Wenn man den Schreibtstil von Jenniver Niven beschreiben sollte, dann wäre es emotional, verständnisvoll, authentisch und einfach nur grandios. Schon ab der ersten Zeile zieht sie die Leser in einen Bann, der es ihnen unmöglich macht, nicht weiterzulesen. In ihrem neusten Buch „Für einen Sommer unsterblich" geht es um die junge Schülerin Claudine, die kurz vor ihrem Highschool Abschluss steht. Danach möchte sie mit ihrer besten Freundin Saz einen Roadtrip durch den Bundesstaat Ohio machen, doch ihre Eltern eröffnen ihr, dass sie sich trennen. Claude soll mit ihrer Mutter nach Georgia auf eine Insel, wo manche ihrer Verwandten gelebt haben.

Am Anfang beschreibt die Autorin Claude als abweisend und nur die Situationen werden dargestellt. Es wird deutlich, dass sie Selbstzweifel hat und sich manchmal wünscht jemand ganz anderes zu sein. Claude hat das Gefühl, einfach nur zu existieren und nicht zu leben. Darauf macht ein Lehrer sie auch aufmerksam, da in ihrem Schreibstil Gefühle fehlen würden. Claude schreibt, seit sie klein ist, weil ihre Mutter Autorin historischer Romane ist.

Als sie von ihrer Mutter gezwungen wird, mit auf die Insel zu ziehen, hat sie Angst ihre beste Freundin zu verlieren und errichtet eine unsichtbare Mauer um sich herum, da sie ihr nicht den wahren Grund ihrer Abreise erklären darf. Auf der Insel wird dann aber doch irgendwie alles anders als Claude sich das vorgestellt hat. Sie lernt neue Freunde kennen und verändert direkt am Anfang ihr Aussehen, weil sie nicht weiß, wie sie mit der neuen Situation umgehen soll.

Langsam, aber sicher fängt sie an ihr altes, aber auch neues Ich wiederzufinden und merkt, dass diese Insel nicht nur schlechte Veränderungen mit sich bringt. Außerdem hilft ihr dabei Jeremiah Crew, der selbst ziemlich viele Sachen durchgemacht hat und per Zufall vor einigen Jahren auf der Insel gekommen ist. Er ist für Claude eine Stütze und hilft ihr dabei ihr Leben und ihre Ziele neu zu verstehen und zu setzten.

Es ist schwer, wenn Veränderungen auf einen zu kommen mit denen man nicht gerechnet hat oder die man einfach verdrängen möchte, weil man sie nicht haben will. Und doch werden sie kommen, egal ob sie schmerzhaft, heilend, gut oder schlecht sind. Man muss sich an Veränderungen gewöhnen, das Beste daraus machen und es einfach hinnehmen.

Dieses Buch lässt einen mitfühlen. Es lässt einen leiden, lachen, abenteuerlustig werden und gleichzeitig weinen. Nachdem man es gelesen hat, will man raus in die Welt und selbst etwas erleben, sei es Freude, Schmerz, Glück oder Liebe. Aber gleichzeitig will man gar nichts verändern und man wünscht sich, dass alles genauso bleibt, wie es schon immer war. Doch dann würde man das nicht als Leben bezeichnen.


*Erschienen bei Fischer*

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Autorin / Autor: Nele M. - Stand: 18. Dezember 2020