Don't Let The Forest In

Autorin: CG Drews
Übersetzt von: Britta Keil

Zwei Jungs, die in ihrer düsteren Kunst Rückzug suchen und ein Wald, den sie besser nicht betreten hätten. Und was wäre, wenn diese düstere Kunst auf einmal zum Leben erwachen würde?

In "Don't Let The Forest In" von CG Drews ist der Titel des Buchs eine Empfehlung. Andrew und Thomas, beide Schüler der Wickwood Academy, sind besondere Freunde. Andrew sieht sich selbst als Dichter, der düstere Märchen erfindet, während Thomas sich der Kunst hingibt und zu diesen Märchen die passenden Bilder malt. Bilder voll von Monstern und Dunkelheit. Als das neue Schuljahr beginnt, verhält sich Thomas seltsam. Die Kunst interessiert ihn nicht mehr und er kommt mit Blut am Ärmel zur Schule. Eines Nachts folgt Andrew Thomas in den verbotenen Wald. Dort trifft er auf seine eigenen Märchen. Die Monster sind zum Leben erwacht und sie töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt. Gemeinsam müssen Andrew und Thomas die dunklen Kreaturen bekämpfen; getrieben von Angst und Liebe begeben sich die Jungen dabei in große Gefahr. Doch was, wenn das Schicksal der Monster untrennbar mit dem ihrer Schöpfer verbunden ist?

Das Buch selbst wird als Jugendbuch-Horror oder auch Botanical-Horror beschrieben, mit einer einzigartig poetischen Erzählweise, märchenhaften Monstern und einer schrecklich schönen Liebe.

Meine Meinung ist, dass die Geschichte tatsächlich sehr einzigartig ist und eine Erzählweise beinhaltet, die entweder Anklang findet oder eben nicht. Ich persönlich liebe Bücher dieser Art, es hat daher zu hundert Prozent meinen Geschmack getroffen. Die Geschichte an sich ist sehr verwirrend, denn vieles bleibt im Dunkeln, manche Erzählstränge werden nicht richtig zu Ende erzählt, es ist häufiger nicht sicher, ob die Geschehnisse in der Realität passieren oder eine Art von Halluzination sind. Es ist wie das Wandern durch ein Labyrinth. Nie wusste ich, ob ich auf dem richtigen Weg bin oder mich verlaufen habe.

Die ganze Geschichte ist sehr düster und nichts für schlechte Nerven. Darin enthalten sind nicht nur Monster, sondern auch Beschreibungen von psychischen Störungen sowie Gewalt und Blut.

Es gab nach meinem Empfinden keine klaren Hinweise darauf, was Wahrheit ist und was eine Lüge. Ich bin oft im Unklaren geblieben, was gelegentlich ein Gefühl der Unzufriedenheit hinterließ. Dennoch bin ich restlos begeistert von diesem Buch, weil ich diese Unklarheit sehr mag und es liebe, wenn Autor*innen mit den Leser*innen spielen und Verwirrung stiften.

Andrew kämpft zudem mit seiner Andersartigkeit. Er merkt, dass er sich zu Thomas hingezogen fühlt, bringt aber gleichermaßen zum Ausdruck, dass er sich vor einem Kuss und vor allem dem "Danach" fürchtet. Ein Kuss bleibt selten bei einem Kuss, stellt Andrew fest, es folgt meist ein Anschmiegen von Körpern. Hier gibt die Geschichte erste Hinweise auf ein wichtiges Thema des Buchs, nämlich die Asexualität von Andrew. Ich finde es super, dass Themen wie Asexualität, Bisexualität und Homosexualität in dem Buch enthalten sind.

Was ich auch noch positiv hervorheben möchte sind die Kurzgeschichten innerhalb der Geschichte, die quasi von Andrew geschrieben wurden, und die Zeichnungen, die auf Thomas Kunst verweisen. Sie bringen mehr Leben in das Buch und die Geschichte.

Mein Fazit lautet, dass es sich bei "Don't Let The Forest In" um eine düstere Geschichte handelt, die mit Vorsicht zu genießen ist. Stellenweise kann das Buch sehr gruselig und auch belastend sein, da beispielsweise auch Mobbing und Selbstverletzung thematisiert werden. Die Geschichte ist verwirrend und dunkel, der Schreibstil ist poetisch mit vielen botanischen Einflüssen. Wer einzigartige Erzählweisen, queere Protagonist*innen und Geschichten, die sich nach einem dunklen Labyrinth anfühlen, jedoch mag, ist bei diesem Buch genau an der richten Stelle.



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Autorin / Autor: Zoneschijn - Stand: 23. Oktober 2025