Der einarmige Boxer - Eine Liebesgeschichte

Autor: Klaus Kordon

Buchcover

Die sonst so vernünftige Jennifer, die von allen Feri genannt wird, ist nach dem Urlaub in Bayern schwanger. Milan, „der einarmige Boxer“, ist der Vater des Kindes. Sie hat ihn dort kennengelernt und sich jeden Abend davongestohlen, um ihn zu treffen. Von dem Misstrauen ihrer Eltern und der innigen Liebe zu Milan angestachelt schläft sie mit ihm. An Verhütungsmittel hat keiner der beiden gedacht.
Caro, ihre beste Freundin, zwingt sie schließlich nach ihrer Heimkehr dazu einen Schwangerschaftstest zu machen, der positiv ausfällt.
Nachdem sie ihren Eltern gebeichtet hat, dass sie ein Kind erwartet und auch Edda, eine gute Freundin, davon weiß, wird sie von allen Seiten bedrängt und mit gutgemeinten Ratschlägen überhäuft. Jeder scheint zu wissen, was das Beste für die 17-Jährige ist. Feri selbst ist verzweifelt, weil sie weiß, dass sie sich, wenn sie nicht abtreibt, ihre Zukunft verbaut. Sollte sie sich aber dagegen entscheiden, das Kind zu bekommen, wird sie sich ihr Leben lang Vorwürfe machen, ihr Kind nicht kennengelernt zu haben. Trotzdem ist sie die Einzige, die diese schwerwiegende Entscheidung treffen kann, die ihre Zukunft bestimmen wird.

*Meine Meinung:*
Der Titel hat mich neugierig gemacht und ich hoffte darauf, trotz des Untertitels einer Geschichte mit viel Tiefgang entgegenblicken zu können.
Zum einen kann ich sagen, dass mir die zwei Hauptfiguren, Feri und Milan, sehr ans Herz wuchsen, weil man viel über sie und ihr Leben erfährt. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass auch die übrigen Charaktere mehr Tiefe gehabt hätten. Sie tauchten nur ab und zu in der Geschichte auf, hauptsächlich um ihre Meinung zu Feris Schwangerschaft preiszugeben, ansonsten standen sie meist im Hintergrund.
Der Fokus der Geschichte lag auf der schweren Entscheidung, die getroffen werden musste. Was prinzipiell ganz und gar nicht negativ ist, mich aber vor allem im Mittelteil des Buches, manchmal störte. Feris Gedanken, die sich im Verlauf nicht wirklich veränderten, wurden dort nämlich mehrmals erwähnt, sodass ich irgendwann das Gefühl hatte, dass ich ständig dieselbe Passage wiederholt lesen würde. Dadurch bekam die Geschichte einige Längen, die meinen Lesefluss negativ beeinflussten.
Vor allem der rasante Einstieg und das wundervolle Ende sowie die zarte, aber niemals kitschige Liebesgeschichte konnten mich aber dennoch absolut überzeugen. Ein weiterer positiver Aspekt war für mich, dass das Buch die Folgen und Schwierigkeiten einer frühen Schwangerschaft aufzeigte.
Aufgrund dessen kann ich trotz der oben angeführten Schwächen behaupten, dass ich die Stunden, die ich mit Feri und ihren Problemen verbrachte sehr genoss.


*Erschienen bei Beltz & Gelberg*

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    Autorin / Autor: cisciscis - Stand: 6. September 2016