Das verkaufte Glück

Autor: Manfred Mai

Buchcover Das verkaufte Glück

Jakobs Familie versucht ihren Lebensunterhalt als Tiroler Bergbauern zu verdienen. Doch als Jakobs Mutter ein weiteres Mal schwanger wird, reicht das Geld nicht mehr, um Jakob und seine vielen Geschwister zu ernähren und im kalten Winter warm zu halten. Deswegen beschließen Franz und Hermine Ambross, ihre beiden ältesten Söhne, Jakob und Kilian, ins Schwabenland zu schicken. Dort sollen sie für ein Jahr Arbeit und Essen bekommen, und am Ende eine neue Garnitur an Kleidern und ein wenig Geld als Lohn erhalten.

In „Das verkaufte Glück – Der lange Weg der Schwabenkinder“ beschreibt Manfred Mai diese schwere Reise der beiden Brüder in das Schwabenland. Während Jakob es noch gut getroffen zu haben scheint, hat sein Bruder Pech: Er kommt bei einem Bauern unter, der ihn nicht gut behandelt, und so wird das Jahr für Jakob und Kilian eines der schwersten Jahre ihres Lebens.

Der Roman ist 218 Seiten lang und lässt sich aufgrund Mais schlichtem Erzählstil sehr leicht lesen.
Man befindet sich von der ersten Zeile an mitten in der Geschichte und ist so gefesselt davon, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Man merkt zwar an der Schreibweise, dass es eher ein Kinder- und Jugendbuch ist, das ist meiner Meinung nach aber kein Grund für Erwachsene, das Buch nicht zu lesen, denn gerade das leicht Naive und Schlichte überzeugt bei diesem Buch!

Meiner Meinung nach ein sehr schön geschriebenes und somit auch sehr schön zu lesendes Buch für alle Altersklassen. Der Autor beschreibt auf sehr schöne Weise das Schicksal der Schwabenkinder, und man muss sich immer wieder während des Lesens bewusst machen, dass sich bis 1950 viele Tausend Bergbauernkinder auf den langen, beschwerlichen Weg in das wohlhabendere Oberschwaben gemacht haben und dort ein sehr hartes Jahr für die Bauern arbeiten mussten. Diese Bauern kauften sie damals wie Tiere auf dem Kindermarkt und ließen sie schwere Arbeit verrichten. Trotzdem waren viele Bergbauern dazu gezwungen, ihre Kinder wegzuschicken, um nicht zu verhungern und ihre Familien über Wasser zu halten.

Ein toller, empfehlenswerter Roman, der einen in eine andere Zeit entführt und Einblick in die schweren Schicksale vieler Bergbauernfamilien gibt.

*Erschienen bei: Ravensburger*

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Autorin / Autor: anna95 - Stand: 20. August 2013