Das Feuerzeichen

Autorin: Francesca Haig
übersetzt von Kathrin Wolf
ab 13 Jahren

Buchcover

Vierhundert Jahre in der Zukunft herrschen nach einer nuklearen Katastrophe wieder mittelalterliche Zustände auf der Erde und Frauen gebären auf einmal nur noch Zwillinge. In jedem dieser Zwillingspaare gibt es einen Alpha und einen Omega, einen Zwilling, der auf jede Weise vollkommen ist und einen, der mit einem Makel behaftet ist. Letztere werden deshalb gebrandmarkt und ausgestoßen.

Cass ist eine solche Omega und muss zusehen, wie ihr Bruder Karriere macht, während sie in Armut leben muss. Sie träumt von Gleichberechtigung und will Widerstand leisten. Doch eins darf sie bei diesem Kampf nie vergessen: Stirbt ihr Bruder, verliert auch sie ihr Leben …

*Meine Meinung*
Das Feuerzeichen ist eine spannende Dystopie mit einer erschreckenden Welt, die sich durch neue Ideen von der Masse an dystopischen Geschichten abhebt und dadurch ein wenig Abwechslung in das Genre bringt. Natürlich bleibt auch hier eine Rebellion gegen das vorherrschende System nicht aus, doch das ist unverzichtbarer Bestandteil jeder Dystopie. Faszinierend ist vielmehr die Vorstellung, dass nur noch Zwillinge geboren werden, die so fest miteinander verbunden sind, dass der eine nicht ohne den anderen überleben kann, aber dennoch einer dieser Zwillinge von der Gesellschaft - und damit auch von seinem eigenen Zwilling - als minderwertig betrachtet und verstoßen wird. Statt Geschwisterliebe existiert also nur permanent spürbarer Hass zwischen ihnen.

Man versteht nur zu gut, dass Cass diese Ungerechtigkeit nicht länger dulden will, schließlich kann sie nichts dafür, dass sie als Omega geboren wurde. Dass sie sich nicht einfach geschlagen gibt und ihr Schicksal akzeptiert, macht sie zudem auf Anhieb sympathisch. Und sie ist nicht die einzige, die so empfindet, weshalb sich ein immer größer werdender Widerstand formiert, der eine Rebellion anstrebt um für Gleichberechtigung zu kämpfen.

Die Handlung ist von Anfang bis Ende spannend und Francesca Haig schafft es immer wieder ihre Leser mit unerwarteten Wendungen und Enthüllungen zu überraschen. Auch das Ende war alles andere als vorhersehbar.

Erfreulicherweise ist das Buch auch, obwohl es sich um den Auftakt zu einer Trilogie handelt, im Großen und Ganzen in sich abgeschlossen. Natürlich bleiben viele Fragen unbeantwortet und man weiß, dass die Geschichte noch nicht zu Ende sein kann. Die Autorin verzichtet aber auf einen frustrierenden Cliffhanger, der auch gar nicht notwendig ist, um einen die Fortsetzung sehnlich erwarten zu lassen!

*Fazit*
Das Feuerzeichen hat mich positiv überrascht, total gefesselt, mich sofort in seinen Bann gezogen und mich erst wieder losgelassen als ich die letzte Seite erreicht hatte. Auch ohne Cliffhanger bin ich daher schon sehr auf die Fortsetzung gespannt!

*Erschienen bei Heyne fliegt*

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    Autorin / Autor: stephie - Stand: 10. Februar 2016