Daniel Hope

Escape To Paradise

CD-Cover Escape To Paradise

Um die Antwort auf die Frage des Back-Cover vorweg zu nehmen: Ja, es gibt ihn (!), den unvergleichlichen "Hollywood sound", getragen von Melancholie, tiefer Wehmut und Schmerz, aber auch leicht-beschwinglichen Takten, in Anlehnung an die deutschen Wander-Volkslieder, wie man sie noch im 20. Jahrhundert im europäischen Raum, v. a. unter dem so genannten Fahrenden Volk
und in Klezmer-Elementen, finden konnte.

Hopes virtuoses Violinenspiel wirkt subkutan wie eine Traumdroge und spiegelt in Verbindung mit der mit der Musik verschmelzenden Stimme Stings die innersten Gefühle der ins Exil vor Hitlers Schergen Geflüchteten wieder: Ihre Sehnsucht, ihren Schwermut und die Trauer über die Schmach, das eigene erlittene Unrecht und Schicksal sowie das ihrer Mitmenschen.

Mit Max Raabe entführt Hope den Hörer endgültig in eine Zeit der späten 1930er Jahre, in der träumerische, langsame Tanzmusik die Menschen die Unbill des Lebens und ihren Wut auf die Kriegsgegner zumindest auf den Tanzflächen der Musikclubs vergessen lassen sollte. Die zarte Leichtigkeit der Töne und ihre Höhe lässt diese fast gen Himmel fliegen.

Hopes Spiel ist eine Hommage an die Größen der Komponisten des musikalischen Hollywoods, welche den Geist und damit ein Stück jüdischer Kultur und Heimat haben bewahren helfen,
indem sie sie mit nach Übersee brachten.

Diese Musikstücke sind Bindeglied zwischen traditioneller, kontinentaler (Klezmer-)Musik
und moderner, amerikan. Musik, ohne indes ihre Wurzeln zu verleugnen.

Im Gegenteil: Hope gelingt es, die klanglichen Besonderheiten - und damit das Herzstück
der verschiedenen Musikstücke - herauszuarbeiten, die ineinanderfließen zu scheinen.

Ein durch und durch stimmiges Meisterwerk aus einem Mix aus Vocals, Harfe, Piano
und Orchesterinstrumenten, das mit fließender Leichtigkeit und traumwandlerischer Sicherheit
vorgetragen wurde - sowohl von Hope als auch niemand Geringerem als dem
Royal Stockholm Philharmonic Orchestra und dem Quintet des Deutschen Kammerorchester Berlin.

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Autorin / Autor: Roswita - Stand: 10. November 2014