CONDeNSE - Blue Sky

Eine Indie-Rockband mit Stimme, Raffinesse und Melodik.

Albumcover CONDeNSE

*Produktion*
„Blue Sky“ ist das Debütalbum der israelischen Band CONDeNSE. Schon mit ihrer ersten Platte bekam sie Unterstützung aus den obersten Rängen der Musikindustrie, die Produktion übernahm etwa Tom Nichols, der etwa für die Alben etwa Kylie Minogue und Lindsay Lohan verantwortlich ist. Entsprechend voreingenommen legt man die CD auch ins Laufwerk…

…und wird nicht enttäuscht! Denn zum Glück haben CONDeNSE nichts gemeinsam mit den oben genannten Damen, sondern liefern schönen kernigen Indie-Rock ab! Schon der Opener „All I Want“ schlägt richtig ein und wird nach dem Hören wohl noch in so einigen Köpfen herumspuken. Echtes Ohrwurmpotenzial haben auch die nächsten Lieder.

*Mit Stimme, Raffinesse und Melodik*
Auffällig ist immer wieder die Stimme des Sängers. Mal melodisch, dann krächzend und manchmal etwas ironisch anmutend ist sie perfekt auf die Lieder abgestimmt. Ein wenig erinnern CONDeNSE mit diesen ironischen Stellen an System of a Down, obwohl sie musikalisch sonst eher in die klassische Rockrichtung gehen.

Eigentlich könnte man jedes einzelne der zehn Lieder auf der Platte für ein gelungenes Intro loben, aber „Fade Away“ muss explizit erwähnt werden. Denn dank der eingängigen Drums, die mit melodischen Gitarrenriffs gemischt daherkommen, machen schon die ersten Sekunden richtig Lust auf Bewegung! Doch so einfach will es uns die Band nicht machen, bevor es richtig losgeht, muss noch mal ein Stimmungswechsel her, und das Stück wird zuerst noch ein wenig ruhiger, bis es dann zum Refrain hin richtig ausbricht. Diese unterdrückte Spannung im Lied ist besonders spannend!

Die Single „In The Streets Of Baghdad“, die auch den Produzenten von der Band überzeugte, enthält wieder diese langgezogenen Vokale, die stellenweise fast ironisch, wenn nicht gar sarkastisch wirken und die mit den hohen Tönen unweigerlich erneut an System of a Down denken lassen.

In einigen Liedern bestehen die Strophen schon fast aus Sprechgesang, der sich dann im Refrain auflöst und in mitreißende Melodien verwandelt. Auffällig ist so auch das Lied „Medicine“, das eher ruhig beginnt und von einer Akustikgitarre begleitet wird. Aufmerksam macht auch der Text, der durchgehend aus dem gleichen Schema besteht und trotzdem nicht langweilig wird, sondern den Hörer vielmehr in seinen Bann zieht.

Mit dem letzten Lied auf „Blue Sky“ bringen CONDeNSE noch etwas Melancholie mit rein und beweisen, dass ihnen nachdenklichere Melodien und Texte auch sehr gut stehen. Besonders, wenn sie raffiniert im Verlauf des Liedes etwas schwungvoller werden, ohne irgendwie an Stimmung zu verlieren.

*Fazit*
Die israelische Band versteht sich sehr gut auf eingängige Melodien, Stimmungswechsel und melancholische Brüche. Auch die Gitarrenrhythmen passen toll und harmonieren super mit der interessanten Stimme des Sängers, der sich perfekt in die unterschiedlichen Lieder einfühlen kann. Ein mitreißendes erstes Album!

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Autorin / Autor: Jana Schaefer - Stand: 11. Dezember 2013