Broken Things – Alles nur (k)ein Spiel

Autorin: Lauren Oliver
Aus dem Amerikanischen von Katharina Diestelmeier

Seit ihrem 13. Lebensjahr wird Mia und Brynn ein grausamer Mordfall angehängt. Damals wurden sie beschuldigt, ihre beste Freundin Summer auf brutale Weise umgebracht zu haben. Doch es gab nie ein ordentliches Verfahren und Mia und Brynn behaupten, unschuldig zu sein… In ihrer Heimat glaubt ihnen das allerdings niemand, dort nennt man sie seither nur noch die „Monster aus der Brickfield Lane“.

Beide leiden auch jetzt – fünf Jahre nach dem Vorfall – noch sehr darunter: Brynn versteckt sich in einer Entzugsklinik, damit sie nicht zurück nach Hause muss, und Mias Familie setzt keinen Fuß mehr freiwillig vor die Tür, um sich vor dem Hass und den verabscheuenden Blicken der Nachbarn zu schützen.

Doch dann findet Mia einen Hinweis… Einen Hinweis darauf, dass noch eine weitere Person in den Mordfall verwickelt gewesen sein muss: Mia, Brynn und Summer teilten nämlich vor allem eine Leidenschaft: das Erfinden einer Fan Fiction zu dem Buch „Lovelorn“, womit sie sich an einen besseren Ort träumten, an dem sie sich zu Hause fühlen konnten. Summer übernahm damals die Aufgabe, die Geschichte aufzuschreiben. In ebendieser Fan Fiction beschrieben sie auch Summers Tod – und kurz darauf wurde sie auf genau die gleiche Art und Weise ermordet. Die Abschrift, die Mia findet, trägt aber weder Summers, noch ihre oder Brynns Handschrift … In der Hoffnung, ihre Unschuld beweisen zu können und Gerechtigkeit für ihre Freundin Summer zu finden, begeben sich Mia und Brynn auf die Suche nach der unbekannten Person.

*Meine Meinung*
Was mich am meisten an „Broken Things“ von Lauren Oliver fasziniert hat, ist die Greifbarkeit und Echtheit der Charaktere: Insbesondere Brynn und Mia werden so glaubwürdig in ihrer Gebrochenheit, ihrem Misstrauen, aber auch ihrer Hoffnung darauf, endlich die Wahrheit beweisen zu können, beschrieben, dass sie sich für mich wie reale Personen angefühlt haben. Auch Summer, die so viel Dunkles in sich trägt und Gefallen daran hat, andere durch ihre Psychospiele zu manipulieren und zu bestimmen, aber eigentlich ganz unsicher und verletzlich ist, konnte ich mir sehr gut vorstellen. Es kam mir vor, als hätte sie versucht, ihre traurige Vergangenheit immer unter einer selbstbewussten, impulsiven Fassade zu verstecken, wie ein Tanz auf dem Nichts. Besonders für sie hätte ich mir eine zweite Chance gewünscht.

Cool fand ich auch, dass das Thema Diversität zwar auftauchte, aber die Probleme damit nicht in den Vordergrund gestellt wurden, sondern es als etwas ganz Normales beschrieben wurde!
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Mia und Brynn erzählt. So erfährt man noch mehr über die Vergangenheit der Charaktere, ihre enge aber auch komplizierte Verbindung zu Summer und kann die Folgen, die das traumatische Ereignis vor fünf Jahren für die beiden hatte, besser verstehen.

Die Sprache bildet jeweils die Persönlichkeiten von Brynn, Mia und Summer super gut ab und hat mich in den spannenden Momenten so gefesselt, dass ich die Kapitel nur so verschlungen habe. Außerdem gibt es immer wieder versteckte Hinweise auf die Auflösung, sodass ich die ganze Zeit mit den Protas mitfiebern konnte! Trotzdem gibt es ein sehr überraschendes und unerwartetes Ende…

*Fazit*
Die Autorin Lauren Oliver hat mit „Broken Things“ ein Buch erschaffen, dass mich als Leserin durch die Kälte und Gebrochenheit seiner Welt ergriffen hat. Alle Mystery-Thriller-Fans ab 15 sollten dieses Buch unbedingt lesen!!


*Erschienen bei dtv Junior*

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Autorin / Autor: Annika - Stand: 16. Juli 2021