Mentale Gesundheit – den Begriff haben viele von uns sicher schon öfter gehört. Wir verbinden damit vielleicht Selbstfürsorge (self care) oder auch bestimmte Ausnahmesituationen, in denen es uns plötzlich ganz anders geht, als wir es sonst kennen.
Sicher ist, dass sich eine angeschlagene mentale Gesundheit auch sehr oft körperlich auswirkt und damit dann auch die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden weniger wird.
Jede von uns hat vielleicht mal Tiefs oder sogar mit psychischen Schwierigkeiten zu kämpfen, manche von uns machen sich vielleicht Sorgen, wie sie damit im Studium, in Ausbildung oder in einer späteren Arbeit damit umgehen können.
Hier kann das Praxisbuch „Arbeiten ohne Angst“ von Martina Effmert dabei helfen, sich aufzuklären und erzeugt vor allem viele viele praktische Anregungen und erhellende Aha-Momente.

Alles rund um Ängste, psychosomatische Beschwerden oder sogar Panik und Traumatisierungen wird leicht verständlich erklärt, auch die Entstehung von beispielsweise Phobien und Angstzuständen stellt die Autorin nachvollziehbar dar.
Der Fokus auf Ängste am Arbeitsplatz ist zwar als roter Faden im Buch zu sehen, doch finden sich so viele wertvolle und kompakte Infos rund um unterschiedliche Therapieformen, Arten von Persönlichkeiten, das Konzept rund um Selbstwert und Selbstbewusstsein und vieles mehr darin, sodass jede etwas Praktisches und Nützliches daraus mitnehmen kann.

Das Buch (ca. 200 Seiten) ist eine gut durchstrukturierte und übersichtliche Schatztruhe an Wissen zu Psychoedukation (also zu wissen, wie was psychologisch gesehen entsteht), klaren Übungen und Strategien und auch Hilfen zur Selbsterkenntnis (z.B. innere Glaubenssätze).
Es beinhaltet Akut-Tipps genauso wie langfristige Programme, die wir selbst durchführen können.

Martina Effmert (selbst Coach und Therapeutin) beschreibt aber auch, wann eine Angst pathologisch ist und mehr Behandlung benötigt.
Am Ende gibt sie nochmal eine Übersicht der wichtigsten Tipps und Übungen, diese beinhalten bei ihr eine Mischung aus unter anderem Entspannungsübungen, „umprogrammieren“ der Ängste und Gedanken durch z.B. Veränderung von negativen Bildern oder durch ein Wohlbefinden-Tagebuch.

Besonders toll: für jede Angstform (von Platzangst bis Zukunftsängste) hat sie spezifische Schritte und Übungen vorbereitet, so kann jede für sich die passenden Methoden heraussuchen und ausprobieren. Die Autorin schafft es, sehr viele Themen, die einen bei Ängsten interessieren könnten, in einem Buch zusammenzufassen.

Ich finde es ein sehr gelungenes und vor allem verständliches Buch, das befähigt, selbst aktiv zu werden und aus der Angstspirale auszusteigen. Tolle Sammlung an relevanten Themen und Wissen rund um Therapie, Angstformen und deren Behandlung, dazu leicht zu lesen unter anderem durch das klare und verständliche Layout. Aber auch praktisch für alle möglichen schwierigen Situationen im Berufsleben, wenn man nur ab und an etwas nachschlagen möchte.

*Erschienen bei humboldt*