Alle Farben grau

Autor: Martin Schäuble

„Alle Farben grau“ ist ein Jugendroman von Martin Schäuble, der Tabu-Themen behandelt.

Die Geschichte handelt von Paul, der sich anders fühlt als andere Jugendliche in seinem Alter. Er interessiert sich für die japanische Sprache und Kultur, redet über Filme und Musik, die seine Mitschülerinnen und Mitschüler nicht kennen und hat mit seinen Gedanken, mit seiner psychischen Erkrankung zu kämpfen.

Achtung: Diese Geschichte handelt von einem Jungen, der Suizid begeht. Das ist kein Spoiler, darauf weisen der Verlag, der Autor und generell die Beschreibung vom Buch mehrmals hin. In diesem Buch wird die Geschichte von Paul erzählt, vor seinem Suizid und auch nach seinem Suizid.

Wenn man sich ein bisschen mit dem Hintergrund des Buches beschäftigt, weiß man, dass es sich hierbei um eine reale Geschichte, also auch um eine wahre Person handelt. Das stimmt am Anfang des Buches bereits traurig. Beschäftigt man sich mit der Geschichte, wird es noch schlimmer. Ich mochte Paul, er ist mir sofort ans Herz gewachsen. Er redet gerne und interessiert sich für spannende Themen. Leider hat er jedoch mit sich zu kämpfen, bis dieser Teil von ihm die Oberhand gewinnt.

Die Geschichte spielt an verschiedenen Orten. Es gibt die Zeit in Japan, in Deutschland und auch in der Psychiatrie. Das kann teilweise zur Verwirrung führen, wenn man nicht aufmerksam liest. Des Weiteren kommt nicht nur der Protagonist zu Wort, sondern auch seine Freunde und seine Familie. Auch das kann verwirrend sein. Mir waren es teilweise zu viele Perspektiven, aber das gehört zu diesem Buch auf jeden Fall dazu. Denn diese Geschichte ist unter anderem aus Interviews mit den Hinterbleibenden entstanden, die der Autor selbst geführt hat.

Der Schreibstil von Martin Schäuble hat mir gut gefallen. Er passt auf jeden Fall zu der Altersempfehlung des Buches. Er ist leicht verständlich und es kommen kaum Wörter vor, die Jugendliche nicht verstehen.

Die Thematik des Buches hat mir sehr gut gefallen. Es hat eine wichtige Pointe und behandelt wirklich starke und wichtige Themen, die selten so ausführlich in Jugendbüchern vorkommen. Manchmal war mir die Geschichte ein wenig zu trocken. Das passt aber auch gut zur Geschichte, da dies zeigt, dass solch Gedanken, die Paul hat, oft einen schleichenden Prozess durchlaufen. Es gibt sowohl gute als auch schlechte Tage. Das zeigt die Geschichte gut auf. Es gibt Auslöser, die diese Krankheit, an der Paul leidet, verstärken. Das Buch zeigt, wie wichtig es ist, Jugendlichen von psychischen Erkrankungen zu erzählen, sie aufzuklären.

Ich habe zwar noch nichts von Martin Schäuble gelesen, aber habe mich informiert und weiß, dass er bekannt dafür ist, ernste Themen in einen Jugendroman zu packen. Meiner Meinung nach eignet sich unter anderem diese Geschichte gut für eine Schullektüre. Man kann dies als Einstieg lesen, um Jugendliche auf psychische Erkrankungen aufmerksam zu machen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es mir teilweise schwergefallen ist weiterzulesen.

*Erschienen bei Fischer*

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Autorin / Autor: Jessy - Stand: 25. Oktober 2023