Kostümbildnerin: Jeder Tag sieht anders aus

Nachgefragt im Job: Interesse für Kunst, Kultur und Mode muss man mitbringen

Kostümbildnerin

*Kannst du versuchen zu erklären, was eine Kostümbildnerin genau macht?*
Kostümbildnerinnen werden überall da gebraucht, wo Schauspieler, Tänzer, Sänger und Moderatoren öffentlich zu sehen sind, denn alle tragen dabei ein "Kostüm". Das tolle an diesem Beruf ist die Vielfältigkeit. Der Entwurf von historischen Theater-oder Opernkostümen ist möglich, genau wie das Alltagsoutfit einer Figur aus einer TV-Serie. Je nachdem, ob man am Theater arbeitet oder beim Fernsehen. Als Kostümbildnerin überlegt man zusammen mit dem kreativen Leiter oder dem Regisseur einer Produktion, wie die Figur aussehen soll: Ob sie reich aussehen soll oder kriminell oder sexy und danach entwirft man das Outfit. Beim Theater wird das Kostüm dann von der Schneiderei hergestellt und beim Fernsehen wird es gekauft und kombiniert. Dazu gehören auch der Schmuck, die Handtasche und die Schuhe.

*Wie bist du auf die Idee gekommen, diesen Beruf zu wählen?*
Schon als Kind habe ich genäht, gestrickt und Schmuck gebastelt und da in meiner Familie alle kreative Berufe gewählt haben, wollte ich etwas Künstlerisches machen, was mit Kleidung zu tun hat.

*Gibt es in deinem Job auch diese typischen, lästigen, langweiligen Aufgaben? Welche sind das?*
Eine typische lästige Aufgabe ist z.B. Strumpfhosen kaufen.

*Was war dein absolutes Berufs-Highlight?*
Auslandserfahrungen sind ein Highlight, ich habe in Prag, Montreal und Kopenhagen gearbeitet.

*Wie wird man denn Kostümbildnerin? Gibt es da verschiedene Möglichkeiten?*
Ich habe Kostümbild studiert an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln. Diesen Studiengang gibt es nicht mehr, aber in anderen Städten an Fachhochschulen oder Kunsthochschulen kann man Kostümbild studieren. Manchmal ist eine Schneiderlehre erforderlich, bei mir ging es auch ohne. Nach dem Studium sollte man dann Erfahrungen als Kostümbildassistentin sammeln. Eine anderer Weg ist der Quereinstieg. Mit einer Schneiderlehre oder einer Ausbildung an einer privaten Modeschule kann man sich über Praktika bei Filmproduktionen Berufserfahrung erarbeiten und eventuell bis zur Kostümbildnerin entwickeln. In Köln gibt es z.B. die ifs (internationale Film Schule) wo man die Tätigkeit einer Garderobiere/Kostümassistentin lernen kann.

*Was sollte man für besondere Interessen oder Fähigkeiten mitbringen, um Spaß und Erfolg zu haben in diesem Beruf?*
Man sollte sich für Kunst, Kultur und Mode interessieren, mit Begeisterung ins Theater und ins Kino gehen. Schneiderkenntnisse mitbringen oder erlernen wollen.

*Welchen Tipp würdest du Mädchen geben, die sich schon möglichst früh für diesen Beruf qualifizieren möchten?*
Ein Praktikum im Kostümbereich einer Film- und TV-Produktion gibt am besten Einblick in diese Branche.

*Was wäre dein absoluter Traum?*
Eine große Oper mit meinen Kostümentwürfen ausstatten, die Stoffe auswählen und erleben, wie alles nach meinen Vorstellungen angefertigt wird, das wäre schön.

*Dein Traum für dein Leben außerhalb des Berufs?*
In der Natur leben.

*Welche weibliche Figur in der Serie "Verbotene Liebe" ist deiner Ansicht nach Trendsetterin in Sachen Mode?*
Bei "Verbotene Liebe" würde ich für die jungen Frauen zur Zeit die Rolle Olivia als Trendsetterin sehen und für die Dame die Gräfin Carla.

*Ein Trendtipp von der Expertin für den Sommer? ;-)*
Der Sommer wird bunt. Ich wünsche Mut zur Farbe!

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Autorin / Autor: Redaktion / Daniele Maria Decker - Stand: 18. Februar 2008