Technische Assistentin

Es gibt sie mit einem "medizinisch" davor, mit einem "mathematisch" oder mit einem "pharmazeutisch", sogar "psychologisch-technische" Assistentinnen gibt es. Die Kombinationsmöglichkeiten scheinen unbegrenzt zu sein in diesem Beruf. Wir haben eine "biologische" interviewt...

Erzähl mal, was macht eine technische Assistentin genau?

Das hängt sehr stark von der Art des Labors ab, in dem man arbeitet. Es gibt Untersuchungs- und Forschungslabors. Wenn man in einem Untersuchungslabor z.B. bei einem Arzt oder in einer Lebensmittelfabrik/Molkerei... arbeitet, bedient man höchstwahrscheinlich ein kompliziertes Messgerät, dass man täglich mit neuen Proben versorgt und auch wartet und pflegt und mit der Zeit sehr genau kennenlernt. In einem Forschungslabor beschäftigt man sich mit einem Themenbereich, in dessen Rahmen man forscht, also Versuche aufbaut und daran dann mit Geräten etwas misst oder Proben entnimmt. Die darauf folgenden Arbeitsschritte kann man oft nicht genau voraussagen, weil diese davon abhängen, was man vorher herausgefunden hat.

Wie ist denn so ein typischer Tagesablauf?

Ich selber arbeite in einem Forschungslabor der Landwirschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. In meiner Arbeitsgruppe erarbeiten wir u.a. Methoden zur effektiven Düngung mit Gülle für die Bauern, aber auch, wie die Bauern aus ihrer Gülle Biogas machen können und vieles mehr. Ich habe z.B. in meinem Labor kleine Biogasanlagen aufgebaut. Aus diesen Minianlagen entnehme ich dann Gasproben und kontolliere die Gasqualität, probiere aus, wie ich die Gasqualität verbessern kann etc. Dann schreibe ich meine Messwerte auf und auch alles, was ich so an der Versuchsanlage ausprobiert und verbessert habe. Das fasse ich dann in einem Protokoll zusammen und gebe es meinem Chef. Der schaut sich das dann an und bespricht mit mir die weiteren Experimente. Manchmal mache ich auch Versuche draußen auf einem Versuchsfeld...

Wie bist du denn auf den Beruf gekommen?

Zuerst habe ich eine Ausbildung als Gärtnerin gemacht, weil ich mich für Pflanzen und Natur interessierte. Aber nachdem ich dann einige Zeit in diesem Beruf gearbeitet hatte, war mir die Arbeit körperlich zu schwer. Da ich mich aber weiterhin für Pflanzen und die Natur interessierte, bin ich auf die Idee gekommen, biologisch-technische Assistentin in einem Forschungslabor zu werden. Ich glaubte einfach, dass diese Tätigkeit körperlich leichter sei, und das ist sie auch tatsächlich.

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Autorin / Autor: Li Schlüter, Redaktion - Stand: 28. Oktober 2002