Malerin / Lackiererin - Teil 3

Sabrina steht nach ihrer Ausbildung zur Malerin mit beiden Beinen im Berufsalltag.

Hast du schon mal so ein richtiges Erfolgserlebnis gehabt?

„Ja, es gibt immer wieder Dinge, auf die man hinterher richtig stolz ist. Jetzt vor kurzem erst, haben wir an einem Neubau gearbeitet. Die Kundschaft hat sehr viel Geld und wollte viele exklusive Sachen, die wir auch ganz gut erfüllen konnten und das Haus sieht jetzt im Gesamtbild einfach genial aus. Wir haben zum Beispiel eine  Goldspachtel verwendet. Das heißt wir haben mehrere Wände mit goldener Farbe verspachtelt. Mir gefällt das nicht so gut, aber ihr gefällt es und es passt ganz gut rein ins das Gesamtbild. Dann hat sie noch einen Illusionsmaler kommen lassen, der hat zwar mit uns nichts zu tun gehabt, aber im Zusammenspiel mit unseren Wänden und einigen Details, die wir gemacht haben, sieht das einfach extrem gut aus.“

Und so eine richtige Pleite, gab’s die auch mal?

„Oh ja. Ich bin leider der totale Tollpatsch und immer für eine Überraschung gut. Einmal zum Beispiel ist mir auf einer Baustelle ein kompletter Lackeimer umgekippt und vor lauter Schreck bin ich auch noch rein getreten. Ich war von oben bis unten voller Farbe, der Boden in dem Schlafzimmer war ein einziger Farbsee und sogar die Bettwäsche hatte was abgekriegt. Zum Glück war es ein Fliesenboden und wir konnten ihn gut sauber wischen.“

Du hast mir erzählt, dass du im Moment noch nicht an Kinder und Familie denkst, aber  glaubst du denn, dass das ein Beruf ist, der später auch mal mit einer Familie unter einen Hut zu bekommen ist?

„Der Beruf Maler zwar schon, aber vielleicht eher im Büro, zum Aufmessen, in der Kundenberatung und nur noch weniger auf der Baustelle. Aber deshalb habe ich auch meinen Meister gemacht, damit ich da ein bisschen unabhängiger bin, und wenn ich eine Familie gründen will, freier bin. Und dann entweder ins Büro geh oder, da ich mich ganz gut mit dem Chef verstehe, mir die schönsten Arbeiten, die ich als Mutter machen kann, raussuchen kann.“

*Vielen Dank für das Interview!*

Autorin / Autor: Anne Röpke - Stand: 07.11.2006