Studienwahl, eine schwere Entscheidung!

Trillerpfeife, Stoppuhr und schlabbrige Jogginghosen - Nein Danke!

Mira

Hattet ihr auch einen zwar netten, aber doch schon etwas älteren Sportlehrer, der die Meinung vertrat: "Mädchen sind schlecht im Sport und die Jungs können das eh alles viel besser!"?

Wenn ja, dann "Herzlich Willkommen im Club". Schlechte Lehrer sind grausam und können einem das Leben ganz schön schwer machen. Wie soll man da noch gerne in die Schule gehen?! Schule soll doch Spaß machen!

Lehrerin werden, aber wie...???

Naja, ganz so schlimm waren mein Sportlehrer und meine Schulzeit auch nicht. Einige Lehrer waren mir ein Vorbild und sie hatten Spaß an ihrem Beruf. Aus dieser Motivation heraus entschloss ich mich, nach bestandenem Abitur die Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Nur wie funktioniert das? Wo oder was muss man dafür studieren??? Wie sieht das Studium aus??? Fragen über Fragen und wo finde ich eine Antwort???

Zunächst habe ich mir im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Bundesagentur für Arbeit einige Informationen besorgt. Zum Beispiel gibt das BIZ jedes Semester einen Studienführer heraus, in dem sämtliche Studiengänge und -orte eingetragen sind. Hier kann man sich erst einmal eine Übersicht verschaffen.

Und dann heißt es: eine Wahl treffen und sich bei den einzelnen Universitäten selbst informieren, z.B. über Zulassungsbeschränkungen, Termine oder Aufnahmetests. Viele Unis bieten auch extra Einführungsveranstaltungen an.

Lies nach!

Für welche Fächer sollte ich mich entscheiden?

Da, wie oben beschrieben, meine Erfahrungen mit Sportlehrern nicht so super waren, fasste ich am Ende meiner Schulkarriere folgenden Entchluss: "Daran möchtest du etwas ändern!". Mein erstes Studienfach stand also schon einmal fest - ich würde Sportlehrerin werden und alles, na ja, jedenfalls vieles besser machen! Ich bewarb mich für das Fach Sport an der Deutschen Sporthochschule in Köln und hatte Glück, einige Zeit später bekam ich meine Zusage.

Für das Studium zum Lehrer für die Sekundarstufe II brauchte ich allerdings noch ein zweites Fach. Diese Wahl fiel mir nicht ganz so leicht, ich hätte sehr gerne Deutsch studiert, jedoch benötigte ich dafür das Latinum, das ich nicht hatte. Aus diesem Grund endschied ich mich für das Fach Geographie.

Zwischenstand - und heute?

Zur Zeit befinde ich mich im 8. Semester und mein Studium geht ganz langsam dem Ende zu. Als ich anfing zu studieren und mir die ganzen Prüfungsverordnungen durchlas, hätte ich mir nie träumen lassen, dass ich es soweit schaffe. Da war die Rede von komischen Turnübungen wie Felgauf, -um und -unterschwung oder Schwimmdistanzen auf Weltrekordsniveau ;-) Auch in Geographie flogen mir Begriffe um die Ohren, von denen ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte.

Nie aufgeben!!! - Durchhaltevermögen ist wichtig!

Ich habe die Erfahrung gemacht, etwas Geduld hilft und man darf sich nicht allzu schnell entmutigen lassen. Ich habe mich nicht abschrecken lassen und in meiner Studienzeit eine ganze Menge gelernt. Oft standen Prüfungen an, die mein Herz höher schlagen ließen, aber ich war hartnäckig und habe es bis jetzt immer irgendwie geschafft.

Den Felgaufschwung bekomme ich inzwischen auch ganz gut hin ;-) Der Wunsch, Deutsch zu unterrichten ist mir bis jetzt nicht aus dem Kopf gegangen und deshalb habe ich mich letztes Jahr doch noch zusätzlich für das Fach Deutsch eingeschrieben, zu meinem Glück haben sie die Studienordnung geändert und ein Latinum ist nun kein Muss mehr. Auch wenn somit ein Haufen mehr Arbeit auf mich zukommt, bereue ich diese Entscheidung nicht.

Ich möchte später Spaß an meinem Beruf haben

Für mich ist es ganz wichtig, dass ich später Spaß an meinem Beruf habe. Schließlich muss ich ihn noch mein ganzes Leben lang ausüben. Aus diesem Grund kann ich euch auch nur dazu raten, einiges auszuprobieren und das zu machen, was euch Spaß macht. Jedoch lasst euch nicht entmutigen, falls etwas einmal nicht direkt klappt, wichtig ist, dass ihr euer Ziel nie aus den Augen verliert! Vielleicht bietet euch schon das nächste Schulpraktikum eine gute Gelegenheit um etwas Berufsluft zu schnuppern. Ich wünsche euch dabei ganz viel Erfolg!

Autorin / Autor: Mira Mosch - Stand: 25. Januar 2006