Naturwissenschaften und Technik in der Praxis

Carola schnupperte in die Meteorologie/ Hydrologie und Physik

Mann mit abstehenden Haaren an einem Gerät

In der ersten Woche meiner Sommerferien besuchte ich das Schnupperstudium für Schülerinnen in Naturwissenschaft und Technik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Es gab vorab eine Auswahlmöglichkeit zwischen Meteorologie/Hydrologie, Mathematik, Informatik und Geowissenschaften für den 1. Studiengang und Mikrosystemtechnik und Physik für den 2. Studiengang. Meine Wahl fiel auf die Kombination von Meteorologie/Hydrologie und Physik.

*Der erste Tag*
Am ersten Tag trafen sich alle Teilnehmerinnen im Hörsaal, wo wir von der Gleichstellungsbeauftragten begrüßt wurden. Anschließend übernahm ein Physikprofessor das Wort. Wir kamen in den Genuss einer nicht alltäglichen Vorlesung, welche unterhaltsam und anschaulich einige Grundlagen der Physik an kleinen Versuchen vorführte.
Danach gab es im Foyer eine kleine Stärkung. Nun wurden wir zu den Gruppen unseres ersten Studienganges formiert. Mit unserer Gruppe gab es dann ein kleines Kennenlernen, um anschließend gemeinsam in der Mensa zu Mittag zu essen. Nach dem Mittagessen liefen wir gemeinsam zum Hörsaal, in welchem wir von zwei Diplomhydrologinnen einen Vortrag über Wasser in der Wüste hörten. Nach der „Vorlesung“ wurden wir durch das Gebäude geführt und bekamen das Labor mit einigen Gerätschaften gezeigt. In kleinen Gruppen durften wir einen kleinen Versuch, mit Bezug zu der Vorlesung, machen.

Wetterstation

Der Dienstag

Am Dienstag stand dann die Meteorologie auf dem Programm. Dazu bekamen wir von einigen Diplommeteorologen und Doktoren der Meteorologie in mehreren, kurzen Vorträgen einige der aktuellen Forschungen in der Meteorologie nahegelegt. Nach der Mittagspause und dem damit verbundenen Mittagessen in der Mensa, durften wir dann noch einen Blick auf die praktische Arbeit werfen, indem wir gemeinsam zu einer naheliegenden stationären und einer mobilen Wetterstation gingen. Auch hier durfte sich jede Teilnehmerin an der Arbeit mit der mobilen Wetterstation beteiligen.

Transport der Wetterstation

Ab Mittwoch widmeten wir uns unserem zweiten Studiengang. Somit ging es für mich mit Physik weiter. Dazu waren Mittwoch und Donnerstag eingeplant, welche beide den gleichen strukturellen Aufbau beinhalteten: Vormittags gab es eine Vorlesung und am nachmittags wurden wir in, von uns gewählte, Workshops eingeteilt. Es standen pro Nachmittag fünf Workshops zur Wahl zur Verfügung. Die Vorlesung, welcher wir am Mittwochvormittag lauschen konnten trug den Titel „Die Bausteine des Universums“. Es ging um die Elementarteilchen, also die kleinsten und somit nicht weiter zerlegten Teichen. Dabei lernten wir, dass das Proton kein solches Teilchen ist, sondern sich in noch kleinere Teilchen aufteilen lässt. Wir erfuhren auch von der CERN ((frz. Organisation Européenne pour la Recherche Nucléaire, vormals Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire), die Europäische Organisation für Kernforschung), welche sich in der Nähe von Genf in der Schweiz befindet und wo sehr interessante Versuche mit einem Teilchenbeschleuniger unternommen werden. Nachmittags besuchte ich dann einen Workshop mit dem Schwerpunkt solarer Sonnensysteme. Dieser wurde vom Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) durchgeführt. Am Vormittag des Donnerstages hörten wir eine Vorlesung mit dem Thema „Wunder der Quantenwelt“. Wie der Titel preis gibt, ging es dabei um die Quantenmechanik. Nachmittags besuchte ich einen Workshop zum Thema der Wasserstofferzeugung, welcher wiederum im ISE stattfand.

*Der letzte Tag*
Am Freitag gab es zum Abschluss eine Firmenbesichtigung, bei der wir die Gelegenheit bekamen Naturwissenschaft und Technik in der Praxis zu sehen. Ich besichtigte die Firma Micronas, welche Mikrochips herstellt. Nach dem gemeinsamen gemütlichen Ausklang ging das Schnupperstudium zu Ende. Mir hat das Schnupperstudium gut gefallen. Die Organisation und die Planung der Veranstaltung im allgemeinen war recht gut und auch die einzelnen Teilbereiche zeigten sich engagiert, hilfsbereit und geduldig. Das Schnupperstudium war für mich in einigen Punkten angenehm. Zum einen konnte man in einzelne interessante Studiengänge schnuppern bzw. sich Studiengänge anschauen und annähernd deren Inhalt kennen lernen, von dem man vorher noch nichts gehört hat. Die Stimmung unter den Teilnehmerinnen war für mich auch überraschend angenehm. Ich hatte bisher nirgends mitgemacht, wo nur TeilnehmerINNEN anwesend waren und wusste daher nicht wirklich, was mich erwartet, aber es waren alle, mit denen ich zu tun hatte, gelassen, höflich und aufgeschlossen. Des weiteren gab es für die Telnehmenden Schülerinnen kleine Einblicke in das Leben der Studierenden, und diese konnten von ihren Erfahrungen erzählen. Auch die momentanen Forschungen kennen zu lernen war für mich sehr reizvoll, da man nicht nur einen Einblick in die aktuelle Entwicklung bekam, sondern auch den direkten Bezug zu einem Studium sehen konnte. Mich hat die Forschung zudem auch motiviert, da dies ein scheinbar unausschöpflicher Bereich ist, in dem es in nächster Zeit noch genug zu tun gibt. Ich kann das Schnupperstudium nur weiter empfehlen, da man praktisch keinen Verlust hat, denn selbst wenn man währenddessen feststellt, dass einem ein oder mehrere Studiengänge nicht liegen, finde ich es dennoch interessant, ein wenig über die Arbeitsweisen diesen Bereiches und die Anwendungen informiert zu sein. Und für die letztliche Studienwahl ist es auch nur von Vorteil, wenn man schon einige Studiengänge oder Richtungen ausschließen kann.

Autorin / Autor: Carola Adam - Stand: 16. November 2007