Linux - die Geschichte eines Betriebssystems

Wie alles begann...

Unix ist die Grundlage von Linux. Die Geschichte von Unix fing 1969 an mit der Entwicklung eines Betriebssystems bei der Telefongesellschaft AT&T Bell Laboratories. Man arbeitete an einem hierarchischen (von oben nach unten geordnetem) Dateisystem mit einer baumartigen Verzeichnisstruktur. Heute funktioniert auch jedes DOS-Betriebsystem auf diese Weise (mit dem Unterschied, dass es bei DOS zusätzlich auch noch Laufwerksbuchstaben gibt, während bei Unix alles in einem Baum hängt). Damals war die Idee jedoch neu und ungewöhnlich. Die Firma mußte jedoch aus finanziellen Gründen die Entwicklung von Unix eingestampfen. Einer der Entwickler des neuen Betriebssystems, Ken Thompson, war jedoch so sehr von dem Prinzip überzeugt, dass er weiter daran arbeitete. Er taufte sein System auf den Namen Unics, woraus später Unix wurde.

Vom Lochkartensystem zum austauschbaren Baukastensystem

Zwei Jahre später schrieben Denis Ritchie, der u.a. die Programmiersprache C entwickelte, und Thompson das Unix-Programm neu – in der Programmiersprache C, die bis heute die Basis der Unix-Sprache ist. Dadurch konnte man den Quellcode auf andere Rechner übertragen und führte damit das Konzept der sogenannten „Source Code-Kompatibilität“ ein. AT&T Bell Laboratories machten Unix noch im gleichen Jahr offiziell zum internen Standardbetriebssystem und ersetzten damit das bis dahin übliche System der Verarbeitung von Lochkartenstapeln.

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Der staatlichen Telefongesellschaft war es jedoch verboten, sich in anderen Wirtschaftsbereichen zu engagieren. Also wurde Unix zum Selbstkostenpreis von etwa 50 Dollar an Universitäten vergeben. Dort verbreitete es sich relativ schnell und reizte die UserInnen, sich mit dem System auseinander zu setzen und es weiter zu entwickeln. Unix konnte nicht alles für alle – aber es bestand – und besteht – aus vielen einfachen, aber nützlichen Werkzeugen, die man miteinander kombinieren konnte. Da auch von AT&T keine technische Unterstützung geboten werden konnte, kommunizierte die User-Gemeinde mit Hilfe von Newslettern, Konferenzen und elektronischen "schwarzen Brettern" und über UUCP (Unix to Unix Copy) - und dies, bevor die amerikanischen Universitäten an die Gateways des ARPANET (siehe weiterführende Links) angeschlossen wurden. Der Community-Ausstausch war geboren! Im Laufe dieser Zeit entstanden verschiedene Unix-Formen.

Ende und Beginn

Die schönen Entwicklungszeiten hatten jedoch ein Ende. Als AT&T die Vermarktungsmöglichkeiten von Unix klar wurden, klagten sie gegen den (relativ) freien Gebrauch und brachten den Quellcode unter Verschluß. Einige schlaue Köpfe wehrten sich dagegen und entwickelten eigene Betriebssysteme. Ein Informatikprofessor der Freien Universität Amsterdam, Andy Tanenbaum, bastelte für seine StudentInnen ein eigenes System, das er Minix nannte und für wenig Geld zu haben - im Gegensatz zu den nun teuer gewordenen Unix-Modellen. Minix war eher als Lehrobjekt gedacht, nicht für die praktische Anwendung vorgesehen. Viele seiner StudentInnen und andere Fans arbeiteten jedoch an Verbesserungen. Unter ihnen Linus Torvalds.

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Autorin / Autor: ~astrid~ - Stand: 12. Mai 2003