Was ist denn jetzt Typografie?

Für die Darstellung eines Inhalts / einer Information, können typografische Grundregeln und -überlegungen von Nutzen sein (z.B wenn man ein Plakat für das Schulfest machen möchte...).

Grundsätzlich versteht man unter Typografie die Lesbarkeit und Aufbereitung von Informationen durch Gestaltung.

Diese Aufbereitung wird von zwei Faktoren beeinflusst: zum einen von der Wahl und dem Einsatz der Schrift, zum anderen, wie der Inhalt gestaltet und strukturiert ist. Dies erfolgt durch die Wahl des Papierformates, der Farben, sowie die Anordnung von Text- und Bildelementen.

Die Wahl der Schrift

Mit der Wahl der Schrift wird ein Text typisiert, er erhält durch die Schriftart einen "Charakter" (so wie es das Wort Typograpfie schon sagt: eine Schreibweise (grafie), die einen bestimmten Typ kennzeichnet (typo). Was damit gemeint ist, verdeutlicht das Beispiel:

Das Bild zeigt 30 mal das Wort Stuhl, jedoch jedes mal in einer anderen Schrift. Siehst du dir jedes Wort in seiner Schrift-Type genau an und stellst dir dazu einen Stuhl vor, dann stehen plötzlich 30 verschiedene Stühle vor dir. Doch in welchem der Stühle würde man am liebsten sitzen, welcher ist der bequemste? Genauso ist es mit der Auswahl der Schrift für einen Text, den man vorbereiten möchte. Welche Schrift passt zu dem Text und seinem Inhalt und welche Stimmung möchte man bei den LeserInnen verbreiten?
Ein weiterer Aspekt für die Auswahl einer Schrift ist die Lesbarkeit. Wie gut ist die Schrift zu lesen, besonders bei einer großen Textmenge?

Fragen für das Zusammenspiel von Gestaltungselementen

Wie oben schon erwähnt, sollte man sich auch Gedanken über einzelne Gestaltungselemente machen, die dem Inhalt eine "Stimmung", einen "Raum" geben sollen. Stellt euch das ein wenig so vor, als würdet ihr nach einem bestimmten Thema einen Raum einrichten. Das Thema ist euer Text / Inhalt und der Raum ist das Blatt Papier, das ihr nun einrichtet.

  • *(Papier)Format*
    Wieviel Platz brauche ich für den Inhalt / Text und welches Format würde dazu passen? Was wäre die praktischste Lösung?
  • *Farben*
    Sollen Farben als Gestaltungselement benutzt werden und welche Farben passen zum Inhalt (siehe Farbenlehre). In welchen Ausmaß soll die Farbe genutzt werden - nur für Überschriften und Schmuckelemente oder gar als ganze Fläche?
  • *Anordnung von Text- und Bildelementen*
    In der Gestaltung mit Text und Bild ist zu überlegen, wie groß sollen die Bilder sein, sollen sie farbig oder schwarz/weiß dargestellt werden. Wie steht der Text am besten mit dem Bild, so dass beide Elemente ihre eigene Aussagekraft haben. Will ich Bilder mit einer eigenen Aussagekraft oder sollen diese den Text nur unterstützen? Vorsicht, dass der Text nicht das Bild erschlägt oder das Bild den Text (sonst wird es blutig **g**)!
  • *Die Arbeit mit dem Schrifttext*
    Wie strukturiere ich meinen Text am besten? Wieviele Arten von Überschriften brauche ich und wie mache ich ihre Rangfolge kenntlich? Benötige ich Hervorhebungen (z.B. Zitate) und sind diese genug kenntlich (z.B. durch "fetten")? Wie lang sind meine Textzeilen (sie sollten nicht länger als 60 Anschläge/Buchstaben sein)? Ist der Abstand von Textzeile zu Textzeile zu groß oder zu klein?

Das ist ein kleiner Überblick, welche Überlegungen in die typographische Gestaltung einfließen sollten. Es gibt aber noch drei grundlegende Aspekte, die immer mit bedacht werden sollten:

  • *Die Zielgruppe*
    Bei allen formalen / gestalterischen Überlegungen behaltet immer im Hinterkopf, für wen ihr euren Inhalt aufbereitet und welche Bedürfnisse und  Interessen diese Menschen haben (muß mehr Aufmerksamkeit erzeugt werden oder mehr die Information im Vordergrund stehen?)
  • *Die Schrift*
    Die eleganteste Lösung ist es, ein bis zwei Schriften zu benutzen (z.B. eine für die Überschriften und eine für den Text). Mehr als zwei Schriften können schnell zu einem visuellen Chaos führen!
  • *Weniger ist mehr*
    Bei allem, was man gestaltet, so sehr es auch Spaß macht, sollte man immer wieder probieren, das Layout einzudampfen und es auf den Punkt bringen, so dass man das Gefühl hat, dass nichts zuviel ist. Das ist manchmal schwer, aber es sollte immer versucht werden :-) !

Aber was war das denn jetzt eigentlich mit den Hühnern?!

Autorin / Autor: Peggy Förster - Stand: 5. August 2002