Neues aus aussortierten Schullandkarten

Beitrag der Weltbürger-AG des Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Köln

Projekt Idee

Wir haben vor eineinhalb Jahren eine Upcycling-AG gegründet um mit aussortierten Schullandkarten und Atlanten der Schule unsere eigenen Produkte herzustellen. Mit den Erträgen unseres Projektes unterstützen wir unsere Partnerschule in Tansania, Flüchtlinge in Sülz und planen, unserer Schule die gespendeten Karten digital zu ersetzen. Wir sind stolz darauf, die noch gut erhaltenen, aber ungültigen und nicht mehr für den Unterricht brauchbaren Karten nicht wegwerfen zu müssen. Somit tragen wir unseren Teil dazu bei, die Verschwendung von Ressourcen am HvB zu reduzieren. Deshalb freuen wir uns, an dem Wettbewerb teilnehmen zu dürfen.

Entstehungsgeschichte

Unsere Lehrerin Frau van Rahden gründete 2016 unsere „Weltbürger-AG“, nachdem sie im Keller unserer Schule viele aussortierte Landkarten entdeckt hat und sich fragte, ob man aus diesen nicht schöne neue Produkte herstellen könnte. Wir waren von der Idee direkt begeistert und viele von uns Teilnehmerinnen sind seit der Gründung der AG voller Engagement dabei.

Umsetzung der Projektidee

Auf unserem bisherigen Weg haben wir stets neue Ideen ausprobiert und unsere Produkte mehr und mehr verfeinert. Außerdem führen wir immer wieder Aktionen durch, vom Verkauf der Produkte bei Schulveranstaltungen bis zum Besuch von anderen nachhaltig arbeitenden Unternehmen.

*Lampenschirme*
Zwei Teilnehmerinnen konnten gemeinsam mit Frau van Rahden an einem kostenlosen Workshop einer Lampenschirmherstellerin in Düsseldorf teilnehmen. Den Kontakt hatte ein Elternteil der Schule hergestellt, nachdem er unseren ersten Prototyp eines Lampenschirms aus alten Landkarten gesehen hat. Seit den Einführungen in dieses Handwerk können wir auf wesentlich höherem Niveau Lampenschirme herstellen.

*Grußkarten/Leporellos*
Zudem haben wir aus alten Atlanten Grußkarten gebastelt. Den bunten Karton des Rohmaterials dazu mussten wir nicht neu kaufen. Frau Bohne hat ihn aus ihrem Fundus nach ihrer Pensionierung gespendet. Die Grußkarten gestalten wir je nach Saison und Anlass (Geburtstage, Pensionierungen, Weihnachten, Ostern, Valentinstag, usw.). Die Leporellos gestalten wir ganz individuell. Oft nennen uns unsere Kunden einen Urlaubsort, den wir dann im Atlas suchen und mit dem wir Vorder- und Rückseite beziehen. Diese Leporellos werden dann als Fotoalben verwendet.

*Wunschortketten, -schlüsselanhänger*
Ein weiteres Produkt, das sich als voller Erfolg erwiesen hat, sind unsere Wunschortketten. Der Verkauf dieser Ketten in einer Vorweihnachtsaktion 2016 im Lehrerzimmer lief so erfolgreich, dass wir kurz vor Weihnachten gemeinsam mit Flüchtlingen in unserem Viertel diese Ketten erstellen und sie ihnen schenken konnten. Am letzten Schultag vor den Osterferien haben wir unsere Reinigungskräfte mit einem kleinen Ostergeschenk überrascht: einem Schlüsselanhänger mit einem Kartenausschnitt des Heimatortes. Wir wollten uns im Namen der Schüler- und Lehrerschaft für deren hohes Engagement und herzliche Art bedanken. Um weniger Ressourcen zu benötigen stellen wir Schlüsselanhänger mittlerweile anders her: Wir schneiden Streifen des jeweils gewünschten Kartenausschnitts aus, nähen an den Saum ein Band, damit der Stoff besser hält und klemmen den Streifen an den Enden zusammen.

*Schnellhefter*
Um weniger Klebstoff verwenden und weniger zusätzliche Produkte neu kaufen zu müssen, um ein Upcycling-Produkt herzustellen, überlegen wir uns immer wieder kreative Lösungen. So haben wir aus der Kunst-Fachschaft die Kartonrücken aus den alten Zeichenblöcken erhalten, mit denen wir Schnellhefter herstellen, indem wir die zugeschnittenen Kartons mit unseren Wandkarten beziehen. Dabei verwenden wir Buchbinderleim und nähen die Ecken zur besseren Haltbarkeit. Frau Bohne hat uns dabei mit ihrem Wissen zum Buchbinden tatkräftig unterstützt.

*Mäppchen*
Ein weiteres Produkt, das abgesehen von dem Reißverschluss ohne weitere Ressourcen auskommt, sind unsere Schulmäppchen. Einige von uns haben in unserer Näh-AG nähen gelernt und können dieses Handwerk nun für dieses Produkt nutzen. Dabei unterstützt uns auch die ein oder andere Großmutter. Von der Näh-AG haben wir dazu eine alte, aber funktionstüchtige Nähmaschine gespendet bekommen.

*Ausblick*
Unsere AG arbeitet auch in diesem Jahr voller Engagement weiter. Wir konnten innerhalb unserer AG einen weiteren Arbeitskreis – das Fairtrade-Schulteam – aufbauen. In Zukunft versuchen wir, noch ganzheitlicher den Gedanken der Nachhaltigkeit in unser Schulleben zu integrieren. 

*Cafeteria für Tansania*
Am Elternsprechtag im Februar 2016 haben die Weltbürger gemeinsam mit der Klasse 7d die Cafeteria für Tansania geleitet. Wir haben Kuchen gebacken, Getränke gekauft und während der Verköstigung der Eltern damit auch noch Spenden eingesammelt und Weltbürger-Artikel verkauft. Unseren Gewinn von 210 Euro haben wir unserer Partnerschule in Tansania gespendet. Nach einem Überfall im letzten Jahr hatten sie beschlossen eine Mauer zu bauen, die das HvB mitfinanziert. Dabei füllen sie den oberen Rand der Mauer mit alten Glasscherben - ein gutes Beispiel für nachhaltiges Upcycling. Nach dem großen Erfolg dieser Veranstaltung, haben wir die Cafeteria Tansania auch 2017 unterstützt, wobei sogar 350 Euro zusammenkamen.

Beteiligte

Die AG wird von Frau van Rahden und Frau Bohne (auch nach ihrer Pensionierung!) geleitet und hat zwischen 6 und 10 Teilnehmern aus den Stufen 7 - Q2.

Umweltbezug

Wir verwenden aussortierte Ressourcen, um neue Produkte herzustellen. Dabei achten wir darauf, möglichst wenige zusätzliche Ressourcen nutzen zu müssen. Zudem informieren wir uns über Themen der Nachhaltigkeit und verbreiten unser gesammeltes Wissen in der Schule. Dadurch wollen wir die gesamte Schulgemeinschaft animieren, nachhaltiger zu denken und zu leben.

Weitere Infos zum Projekt

Hier geht es zur Wettbewerbsausschreibung

Autorin / Autor: Weltbürger-AG des Hildegard-von-Bingen-Gymnasium Köln