Verwandlung von Müll zum Musikinstrument

Beitrag von Jonas Herold (17 Jahre) aus dem Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen

Motivation

Ich finde es schlimm, dass sich nur Wenige um die Herkunft der Dinge, die sie um sich herum aufhäufen, kümmern. Besonders schlimm ist es, wenn Essen und Klamotten oder sogar Rohstoffe wie Holz weggeschmissen werden. Man kann aus vielen Dingen etwas neues, brauchbares und kunstvolles mit einem besonderen Charakter schaffen. Doch nicht nur das Wiederverwerten von Gegenständen, sondern auch das Vermeiden vom Kauf unnötiger Dinge sollte im Bewusstsein der Menschen, in Ländern wie Deutschland, ankommen.

Entstehungsgeschichte

Ich spiele oft und gern Gitarre - elektrisch wie auch akustisch. In der Bigband unserer Schule habe ich mich auch schon an der E-Bassgitarre versucht. Mein Traum ist es Rockstar zu werden. Eine Gitarre aus Holz selbst zu bauen, wollte ich schon immer machen. Da ich noch keinen eigenen Bass hatte, baute ich eben einen aus herumliegenden Kisten und Konservendosen, um auch zu zeigen, was alles möglich ist. Im Rahmen einer Seminararbeit konnte ich den Bass gleich schulisch nutzen, viele Lehrer meiner Schule begeistern und genau zeigen, wie ich ihn gebaut habe.
Ökologische und nachhaltige Möglichkeiten unserer Lebensführung haben mich schon immer interessiert, und ich denke eine umweltschützendere Gesellschaft würde mehr im Einklang der Natur leben und mehr die Rohstoffe schätzen lernen.
Upycling alter Gegenstände ist ein perfekter Weg, um sich mehr mit den Dingen um uns herum zu beschäftigen und sie mehr wertzuschätzen. Oft fasziniert es ja schon die Kindergartenkinder und regt einfach zum Basteln und selber Bauen an.

Umsetzung der Projektidee

Erst fand ich eine eigene Form für meine Bassgitarre, um meine Kreativität spielen zu lassen, etwas nie Dagewesenes zu bauen und den künstlerischen Aspekt mit einfließen zu lassen. Die Gitarre soll mir in 10 Jahren ja immer noch gefallen, und so habe ich mir eine zeitlose Form ausgedacht ohne abzukupfern, damit man auch sieht, dass sie selbst gemacht ist. Ich fing an, Holzkisten aus dem Keller auseinanderzunehmen und sie zusammenzulegen. Dabei wurden Schriftzüge und Symbole sichtbar angeordnet. Danach ausgesägt ergaben die Bretter den Körper der Gitarre. Der Hals besteht aus herumliegenden Brettern, die vom Terrassenbau übrig geblieben sind.
Die Konservendosenränder wurden die Stege der Gitarre. Was sich erst als unmöglich anhörte, stellte sich als gut funktionierend dar. Hier bin ich stolz auf diese eigene Idee und Innovation die ich so, selbst im Internet, noch nie gesehen habe.
Um die Saiten zu befestigen, bog ich eine ungenutzte Metallplatte aus dem Garagenmüll so um, dass sie als Auflage und gleichzeitig als Befestigungspunkte der Saiten dienen konnte. Ich habe versucht, so wenig Teile wie möglich zu kaufen und bin auf einen Einkaufswert von 30 Euro gekommen. Die Elektronik mit Tonabnehmer und die Stimmwirbel der Gitarre mussten gekauft werden.

Beteiligte

Nur ich Jonas Herold Q12 (in Q11 schon angefangen).

Umweltbezug

Das Holz hatte keinen Wert mehr und hätte nicht mal mehr ein gutes Brennholz hergegeben. Allein schon wegen der Aufdrucke sind die Kisten zu schade, um sie zu verbrennen. So sind sie Umnutzung und bekommen mit dem Einbauen in ein Musikinstrument einen neuen, unschätzbaren Wert. Das Musikinstrument kann noch von vielen Generationen gespielt und verbessert werden und trägt somit einen großen Teil zum nachhaltigen Wandel bei. Es ist Nachhaltigkeit zum Anfassen. Da die Bünde aus Konservendosenrändern sind, steckt auch eine Idee dahinter, die jeden Gitarrenspieler erstaunen lässt, weil es zuerst unmöglich scheint, mit solchem gewöhnlichen Müll Maßstäbe für genaue Töne zu setzen. Ein alter Korken wird zu einem haptisch sehr angenehmen Drehknopf, und eine alte Metallplatte ersetzt die sonst teure Befestigung mit unnötigen Einstellungsmöglichkeiten. Ein alter Gürtel wird zu dem Tragegurt der Gitarre. Um den Gurt an der Gitarre befestigen zu können, wird normalerweise aus einem Metallstück ein Knopf gedreht. Hier habe ich aber stattdessen herumliegende, angerostete Muttern und verbogene Beilagscheiben verwendet.

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Autorin / Autor: Jonas Herold (17 Jahre) aus dem Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen