reBubble

Das Upcycling-Projekt reBubble verarbeitet in einer Aachener Behindertenwerkstatt Hotelseifenreste zu neuen Hartseife-Stücken und vertreibt diese im regionalen Einzelhandel. So verbindet das 2015 gegründete Projekt unternehmerisches Handeln mit sozialem und ökologischem Nutzen.

reBubble Seifenstücke

Seit Jahren wächst das Umweltbewusstsein in unserer Gesellschaft. Dabei besteht der Weg zu einem „grüneren“ Produkt häufig aus einer Vielzahl unterschiedlicher Prozesse, die bei der Ressourcenbeschaffung beginnen und beim Verhalten des Nutzers enden. Einer der bedeutendsten und meist etablierten Prozesse ist das Recycling. Während sowohl die massenmäßig größten Industrien (z.B. Plastik), als auch die teuren Rohstoffe (Metalle/Stoffe) bereits auf Recycling setzen, ist der Prozess in vielen anderen Wirtschaftszweigen noch nicht angekommen.

Mit der wachsenden Bereitschaft der Bevölkerung, sich in einer Preiskategorie für umweltschonendere Produkte zu entscheiden, ergibt sich für Recyclingprojekte ein wirtschaftliches Interesse. Die Möglichkeit einer lukrativen Wiederverwertung ist dann hoch, wenn ein großer Anteil eines Produktes ungenutzt entsorgt wird. Dies gilt in extremem Maße für Hotelseife, die besonders bei kurzzeitigen Hotelbesuchen nach einmaliger Verwendung den Weg in den Abfall findet. Zusätzlich ist das Recycling von Seife unkompliziert und einfach skalierbar.

An dieser Stelle setzt das Projekt reBubble an. Hier ist der Recycling-Prozess speziell auf Menschen mit Behinderung zugeschnitten und erlaubt ihnen, jeden Arbeitsschritt von der Säuberung der Rohseife bis zur Verpackung des Endprodukts selbstständig durchzuführen. Während andere, oftmals repetitive Tätigkeiten in einer Behindertenwerkstatt lediglich einen kleinen Ausschnitt aus der Wertschöpfungskette darstellen, bietet die komplett integrierte Herstellung eines eigenen Produkts eine Möglichkeit für sinnstiftende Arbeit und ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Zugleich können Partnerhotels durch Bereitstellung ihrer Seifenreste ihren ökologischen Fußabdruck verbessern.

reBubble ist Teil der studentischen Initiative Enactus Aachen e.V. Das interdisziplinäre Projektteam vereint derzeit zehn Studierende der RWTH Aachen aus den Bereichen der Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie und Psychologie. Darüber hinaus erhält das Projekt Unterstützung von diversen Unternehmen aus dem Aachener Raum, welche z.B. in der Kosmetikbranche oder dem Einzelhandel tätig sind.

Weitere Infos

Über das Upcycling-Projekt auf LizzyNet

Autorin / Autor: Lea Fischer, rebubble - Stand: Oktober 2017