Hubert von Goisern - Filmmusik

Musik-CD

CD-Cover

Hubert von Goisern (*17.11.1952 in Goisern, Oberösterreich), eigentlich Hubert Achleitner, ist ein österreichischer Liedermacher und Weltmusiker. Seine Musik ist ein Mix aus Rock gepaart mit traditioneller Voksmusik,was ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der neuen Voksmusik (Alpenrock) macht. Der Künstlername „von Goisern“ spielt auf seinen Heimatort Bad Goisern an, der ihn 2004 zum Ehrenbürger ernannte.

In der örtlichen Blasmusikapelle lernte er Trompete, erlernte danach akustische und E-Gitarre, Trompete und Klarinette. Weitere Instrumente, wie die Steierische Harmonika, erlernte er im Selbststudium erst Mitte seiner dreißiger Jahre. Von 1972 bis 1983 bereiste er Südafrika, Kanada und die Philippinen, wurde mit 27 Jahren professioneller Musiker und studierte zwei Jahre lang Gitarre und lernte, Flamenco spielen. Mit 20 heiratete er und hieß fortan Sullivan, mit 27 ließ er sich wieder scheiden. Kuriose Instrumente wie die Nasenflöte (Philippinen) und fremdländische Musik ließen ihn zu seiner eigenen traditionellen Heimatmusik zurückkommen und gleichzeitig den Einfluss fremder Musikstile und Richtungen zu, die er mit seiner Heimatmusik zu verbinden verstand. 1984 war er wieder in Österreich, wo er als freier Musiker und Komponist arbeitete.
Er studierte an der Wiener Musikhochschule Elektroakustik und experimentelle Musik. 1986 gründete er mit Wolfgang Staribacher die Band "Original Alpinkatzen" und nahm seinen jetzigen Künstlernamen an.

Nach der Trennung von Staribacher arrangierte er seine Musikertruppe neu. Der Durchbruch gelang ihm 1992 mit dem Album "Aufgeigen statt niederschiassen" mit Dialekt gesungen.
Es folgten Chart-Erfolge und Tourneen durch Österreich, Deutschland und der Schweiz. Schließlich wurden die Alpinkatzen zu einer der erfolgreichsten Formationen des Alpenrocks.
1994 erfolgte das zweite Album "Omunduntn". Auch in der Modewelt hinterließ er seine Spuren, machte Filmmusik, ist Schauspieler und macht Musikprojekte. Das letzte Konzert der Alpinkatzen fand am 1.11.1994 statt.
Eine Reise nach Tibet zum 14. Dalai Lama (Tendzin Gyatsho) folgte, wo gleich mit einem mobilen Tonstudio tibetanische Volksmusik aufgenommen wurde.
Ab 1999 arbeitete er an einem Album (2000 rausgekommen) mit eigenen Kompositionen und gründete eine neue Band. 2001 kam die "Fön"-Tour, danach Konzerte in Ägypten, Westafrika, Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien,
Serbien und Kap Verde, 2005 ein Konzert auf Mali. Nach der Hallentournee durch Europa wurden in 2100 Metern Höhe in einem Berghotel das Album "Trad II" aufgenommen. 2004 folgte die Tournee dazu.
Künstlerische Projekte wie eine Klanginstallation in einer Mammuthöhe folgten. 2005 gab es ein Duett mit Niedecken (BAP) zum 30-jährigen Band-Bestehen. 2007 bis 2009 erfolgte eine weitere, zweijährige (!) Europa-Tour
mittels Flussreise (per Boot), wobei er bis Rotterdamm kam. Sein dazugehöriges Album "s´Nix" wurde ebenfalls filmisch dokumentiert. 2010 und 2011 entdeckte er die Liebe zu Wirtshaustorneen ;-).
2014 kuratierte er für die Ausstellung auf dem Großglockner ("Alpenliebe"). Am 24.11.2014 erschien das Album "Filmmusik". Musikalisch lassen sich in der Musik von von Goisern afrikanische, alpine, brasilianische, altamerikanische Elemente ebenso wie Rockmusik, alpine Volksmusik und Reggae, Soul, Jazz und Punckrock finden. - Eine bunte Mischung, von der man kaum glauben mag, wie das alles zusammengehören kann - aber er macht es passend!
Seine Texte sind so politisch angehaucht wie er auch engagiert ist. Seine Alben (1988 bis 2014 reichend) mit fast keiner zeitlichen Unterbrechung zeigen die enorme Schaffenskraft und Kreativität dieses Ausnahmekünstlers.
Entsprechend verwundert es nicht, dass er mit Auszeichnungen überhäuft wurde (von 1992 Gold für sein Album über Platin 2011 für "Entwederundoder".

Auf seiner CD "Filmmusik" hat von Goisern Herzblut reingesteckt und seine ganze Leidenschaft für "sein Österreich" zum Ausdruck gebracht. Doch nicht nur Österreich-Fans wird dieses Album mit seinen Jodler-Sequenzen gefallen.

Ich finde die CD super zur Entspannung nach einem stressigen Arbeitstag, oder als Einstimmung für die (Vor-)Weihnachtszeit, wie z. B. die Titel "Höhlenjodler" oder Nr. 15 ("Domglocken"), in denen die wunderbar hellen Kirchglocken des Alpenlandes erklingen und einen mental ins österreichische Gebirge, z. B. nach Berchtesgarden oder auf den Großglockner versetzen. Wunderschön auch die helle, klare, zarte Stimme in "L´Àmero" und die ihres männlichen Parts!- Toller Kontrapunkt!! Spätestens bei der Afrika Ouvertüre erkennt man, dass es nicht nur Cross-Cooking, sondern auch Cross-Over-Musik gibt. - Alpine Zither- und Violinmusik gepaart mit afrikanischen Klängen, die sich wider Erwarten
nicht ausschließen müssen! Und auf Track 16 erkennt man: Hier ist was Feines angerichtet worden, das nicht nur Tiroler oder Wiener Herzen höher schlagen lässt. Wer schon mal in den Bergen Österreichs sein durfte, der kann sich zurückversetzen und hineinträumen in eine Gebirgslandschaft und die alpine Atmosphäre grenzenloser Weite spüren. - Einfach kongenial in Musik umgesetzt von allen Beteilligten (!), zu denen nicht nur Hubert von Goisern, sondern mit ihrem hervorragenden Violinespiel die KK Strings zählen, der Salzburger Voksliederchor gibt den traditionellen Touch, die Mozartband mit Arrangements von Wolfgang Staribacher eine klanglich und musikalisch perfekte Übertragung klassischer Musik von Strauss und Mozart in modernem Gewand wider!  Unterstützt werden sie durch Musiker wie Barbare Karoyi, Annette Koch, Anton Burger, Christian Wolf u. a.. Alle zu nennen, würde das Maß sprengen.

Ich wünsche euch allen viel Spaß und Entspannung beim Reinhören und genießen! Und für all jene, die es mit Jodel-Musik nicht so haben: Nicht in allen Liedern ist diese dominant ;-).

Autorin / Autor: Roswita - Stand: 9. März 2015