Wo geht`s hier zur Liebe?

Autorin: Caja Cazemier, übersetzt von Sonja Fiedler-Tresp

Wo geht's hier zur Liebe

Diese Frage stellt sich auch die Protagonistin Tosca des gleichnamigen Romans von Caja Cazemier nachdem sie immer wieder mit ihren Freundinnen über deren feste Freunde, das erste Mal und die Problematik der Liebe im Allgemeinen gesprochen hat. Aber Tosca kann da noch nicht so richtig mitreden- theoretisch hat sie ja Ahnung von der Liebe, praktisch allerdings eher weniger.
Aber dann ändert sich für sie alles wie auf einen Schlag: nach einem Konzert ihrer Lieblingsband lernt sie den Sänger der selbigen kennen und wird von ihm mit hinter die Bühne genommen. Als sie ihren Freundinnen später erzählt, dass sie mit dem Musiker geschlafen hat, glauben sie ihr kein Wort und wenden sich von ihr ab. Dabei würde Tosca ihnen so gerne von dem Jungen erzählen, den sie vor dem Konzert kennen gelernt hat und den sie so gerne wieder sehen möchte. Stattdessen redet sie immer nur über ihr verpatztes erstes Mal…

Es gibt ein grundlegendes Problem, bei Geschichten wie diesen. Es gibt sie schon in allen Varianten- wirklich allen. Man kann also nichts neues mehr schreiben. Aber man kann durchaus versuchen, trotzdem noch irgendwie hervor zu stechen.
Das ist Carzemier mit ihrem Roman leider nicht gelungen. Er ist eben so vorsichtig, sanft und zurückhaltend wie alle anderen Werke zum "Ersten Mal".
Das einzige was hier anders ist, ist tatsächlich die Tatsache, dass Tosca mit einem Künstler schläft. Das ist eine bewusst gewählte unlogische Handlung, die nervt. Während die Geschichte zu Anfang noch sehr niedlich ist, wird sie mit dieser Wendung leider zunehmend unlogischer. Zeitweilig wirkt sie völlig übertrieben, und man hat das Bedürfnis, das Buch einfach weg zu legen.
Dabei ist die Grundidee der Geschichte ganz süß: Mädchen trifft Junge, verliebt sich in ihn, verliert ihn dann aus den Augen und startet eine Suchaktion.
Wie gesagt- die Idee ist süß. An der Umsetzung hapert es hier aber ganz gewaltig. Es zieht sich zwischendurch, so, dass das Lesen keinen Spaß mehr macht.
Das Schlimmste ist dann aber am Ende wohl doch, der Schreibstil, der zwar nicht schlecht, aber eben auch nicht gut ist.
Schade. Es hätte was werden können.

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Autorin / Autor: sukie - Stand: 14. August 2009