Afrika -  Ein Kontinent im Wandel

Autor: Ludger Schadomsky

Buchcover

In diesem Sommer wird Afrika hauptsächlich mit Fußball in Verbindung gebracht. In anderen Monaten erreichen uns allein negative Berichte vom „Schwarzen Kontinent“. Mal handeln sie von Rebellengruppen und Ressourcen-Konflikten. Ein anderes Mal werden wir über das AIDS-Problem informiert. Die „3 K“-Nachrichten, wie der Autor sie nennt – Korruption, Krieg und Krankheit.

Der Journalist und Afrikaliebhaber Ludger Schadomsky möchte mit den Vorurteilen über Afrika aufräumen. Dabei lautet seine Kernaussage: Afrika ist eigenständig und nicht in dem Maße von der westlichen Welt abhängig, wie wir uns das gerne vorstellen. Das Buch beginnt mit den Wurzeln der Menschheit – die liegen nämlich auch in Afrika. Dort wurden die ältesten menschlichen Knochen gefunden. Ein Mix aus fiktiven Texten, Infokästen und Sachtexten vermittelt den Fortlauf der afrikanischen Geschichte. Dabei wird eher der politische Aspekt beleuchtet. Welche Spuren hat die Kolonialzeit hinterlassen? Warum sind Staatsoberhäupter 30 Jahre und mehr im Amt? Ist die demokratische Republik Kongo tatsächlich eine Demokratie? Welche Staaten sind „sicher“? Welche zählen zu den gescheiterten? Womit müssen die Menschen fertig werden? Diese Fragen geht das Buch an.

Meine Meinung:

Ludger Schadomsky ist es gelungen, einen engen Bezug zu unserer westlichen Welt herzustellen. Besonders interessant ist dabei das Kapitel über die Entwicklungshilfe. Kritisch hinterfragt der Autor den Sinn dieser Zahlungen. Er zeigt gelungene Entwicklungsprojekte und schreibt über den Teufelskreis der Korruption, der durch westliche Gelder zum Teil unterstützt wird.
Auch der Kopenhagener Klimagipfel und die Folgen des Klimawandels kommen zur Sprache. Der Verfasser erklärt, warum Afrika in Kopenhagen eine Entschädigung vom Westen gefordert hat. Außerdem geht er darauf ein, wie die wirtschaftlichen Verhältnisse aussehen. Mit der Klimaerwärmung wird in vielen Teilen Afrikas auch der fruchtbare Boden verschwinden – Verwüstung setzt ein.

Wenn man „Afrika – Ein Kontinent im Wandel“ liest, spürt man die Begeisterung Schadomskys zwischen den Seiten. Der Leser selbst ist nach der Lektüre gespannt auf den Kontinent. Das Buch gibt einen guten Überblick über unseren Nachbarkontinent und weckt Interesse. Wer genaueres über einen Themenbereich erfahren möchte, greift nach diesem Buch gerne zu zusätzlichem Infomaterial. Ludger Schadomsky versteht es, komplizierte Zusammenhänge in einfachen Worten zu erklären. Deshalb ist das Buch für ältere wie jüngere Lizzys interessant. Zum besseren Verständnis ist dem Buch ein Glossar und eine Zeittafel angehängt.

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Autorin / Autor: 30. Juni 2010 - Stand: missmarie