Fast Food Gesellschaft

Autor: Eric Schlosser

„Fast Food Nation“ oder „Fast Food Gesellschaft“, wie es in der deutschen Ausgabe heißt, ist ein unangenehmes, aber sehr interessantes, dickes Buch über die wahren Hintergründe und Abgründe der Fleischverarbeitung und der Fastfoodketten. Es berichtet hauptsächlich über die Zustände in den USA, ist deswegen aber nicht uninteressant für uns! (Es wurde auch schon in Deutschland im Kino gezeigt.)

Viele Abschnitte des Buches sind erschreckend und abstoßend, wie z.B. der Fakt, dass Fleischverarbeiter der gefährlichste Job in den USA ist und Bedienung bei McDonalds der schlechtbezahlteste...

Interessant ist außerdem, dass ein Viertel der amerikanischen Bevölkerung jedes Jahr eine Lebensmittelvergiftung hat (jeden Tag sterben weltweit 200.000 Menschen an durch Lebensmittel übertragene Krankheiten) und Hygiene bei Fastfoodunternehmen nicht die wichtigste Rolle spielt. Z.B. wird ein Burger Fleischklops aus mehreren hundert Rindern hergestellt, das bedeutet, wenn ein Rind davon das sich schnell verbreitende Kolibakterium (kommt häufig vor) in sich trägt, sind gleich mehrere Burger verunreinigt.
Dazu kommt noch, dass gerade in amerikanischen Fleischverarbeitungsfabriken Kontrollen tunlichst umgangen werden; ja die Arbeiter müssen oft sogar arbeiten, wenn sie arbeitsunfähig oder krank sind. Dies kommt häufig vor, da es in diesen Fabriken schnell zu gefährlichen Verletzungen kommen kann.

Nicht nur das Fastfood selbst ist eigentlich kein wirkliches Essen mehr (die Burger bestehen geschmackstechnisch meist nur noch aus im Labor hergestellten, künstlichen Aromen, dies ist billiger als Qualität anzubieten) sondern auch die Skrupellosigkeit der Fastfoodunternehmen ist unmenschlich:
Viele Fastfoodunternehmen in Amerika wollen Mindestlöhne und Gewerkschaften verhindern, haben eine gewaltige Kontrolle und Macht über die amerikanische Landwirtschaft (Viehzüchter, Bauern...), es gibt oft keinen Jugendschutz (wie bei McDonalds) und selbst Kinder sind vor der Geldgier nicht sicher: Marktforscher „mieten“ Kinder, fragen sie aus, analysieren Zeichnungen, spionieren sie aus; um Werbung noch mehr auf sie zuzuschneiden.

Wenn man sich nun fragt, was das alles mit uns zu tun hat: „Es herrschen in Deutschland flächendeckene Missstände auf dem Fleischmarkt“ (Quelle: Buch “abgespeist“ von foodwatch), und auch bei uns ist Fastfood nie wirklich hochwertig und die Mitarbeiter werden auch nicht besser behandelt als in den USA.

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Autorin / Autor: mietzi8 - Stand: 24. März 2010