Das gestohlene Lachen

Autor: Jon Berkeley
Fesselnd und sehr unterhaltsam

Als der Zirkus Oscuro kommt, ist der Einzige, der die Ankunft beobachtet, der kleine Miles Wednesday, der aus dem Waisenhaus geflohen ist und in einem Fass wohnt. Er erschrickt fürchterlich, als er am Morgen danach aufwacht und einen riesigen Tiger vor seinem Fass liegen sieht, dieser sich dann auch noch mit ihm unterhält und ihm eröffnet, er habe Zirkusblut. Als der Tiger wieder verschwunden ist, zieht es Miles in den Zirkus. Er muss unbedingt wissen, ob der Tiger dort ist. Also schleicht er sich in die Zirkusvorstellung. Dort sieht er ein kleines Mädchen, das von selbst zu leuchten scheint, und während es ihn direkt anschaut, stürzt es ab, wobei es plötzlich Flügel entfaltet und leicht auf dem Boden ankommt. Miles wird entdeckt und zum Zirkusdirektor, dem großen Cortado, gebracht. Er klaut ihm die Schlüssel und befreit Little. Sie fliehen aus dem Zirkus und werden von den Zirkusleuten verfolgt. Und so beginnt eine abenteuerliche Reise, auf der sie auf einem Tiger reiten, Miles beinahe drei Tage lang Äpfel pflücken und Apfelgelee hätte kochen müssen, bei Kinderbanden landen und andere Abenteuer erleben. Und zum Schluss wird auch noch das Rätsel um Miles Herkunft gelöst.

*Meine Meinung*
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, in dem man sowohl Fantasy findet als auch Personen, die die Geschichte wirklich „lebendig“ machen, und der Gedanke aufgegriffen wird, wie wichtig eigentlich das Lachen ist. Es ist nicht leicht, das Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte ist unterhaltsam geschrieben und Jon Berkeley wartet immer wieder mit interessanten Einfällen auf, z.B. mit einem Untier, das vielleicht ein Yeti ist, mit dem „Namen“ Zero. Außerdem schafft er es, die Geschichte fesselnd und überhaupt nicht langweilig zu gestalten, beispielsweise als er die Frisur schildert, die Miles verpasst bekommt, als er bei den Straßenbanden landet, obwohl das ja nur ein kleines Detail ist. Lady Partridge und Gulliver P. Bolzenglas, bei dem Miles beinahe das Apfelgelee hätte kochen müssen, sind äußerst außergewöhnliche Charaktere, sie geben der Geschichte oftmals unerwartete Wendungen und lockern die Geschichte mit ihren etwas sonderbaren Wesen auf. Auch die Unterhaltungen mit oder unter den drei Clowns, die Silverpoint im Palast des Lachens kennen gelernt hat, sind wirklich amüsant. Diejenigen, die gerne Geschichten aus der Zirkusszene lesen und bei denen ruhig auch mal Fantasy dabei sein darf, sollten dieses Buch also unbedingt lesen, ich finde, es ist auch für eine große Altersspanne geeignet.

Autorin / Autor: eulalia - Stand: 5. Februar 2007