Die Sache mit Kiffo und mir

Autor: Barry Jonsberg
Man fühlt sich beim Lesen, als säße einer der Hauptcharktere neben einem und erzählt das alles!

Was würdet ihr tun, wenn ihr eine Lehrerin bekommen würdet, die so grausig ist, dass der einzige passende Spitzname „Pitbull“ ist (und selbst dieser eine Beleidigung für alle Hunde der Rasse Pitbull wäre). Vermutlich würdet ihr sie nicht leiden können, aber dennoch die Schulaufgaben erfüllen, um keine Probleme zu bekommen. So ist es eben einfacher. Das denkt sich auch Calma. Aber nix da. Denn Kiffo ist da ganz anders.

*Kiffo*
Rote Haare, die wie „Kraut und Rüben“ zu Berge stehen. Sieht verwildert aus. Wohnt verwildert. Benimmt sich wild. Wie gesagt, Kiffo ist anders. Er ist nicht brav, sagt seine Meinung und lässt sich nichts gefallen. Natürlich kommt es da zum Konflikt mit der neuen Diktatorin... Pardon! Ich meine natürlich „Lehrerin“. Prompt hat sie ihn auf dem Kieker. Aber da hat sie die Rechnung ohne Kiffo gemacht. Rache naht...

*Gegensätze ziehen sich an*
Calma ist eine gute Schülerin. Kiffo nicht. Calma ist klug. Kiffo stellt sich dumm. Calma ist schlagfertig. Kiffo ist ausweichend. Calma ist offen. Kiffo ist abweisend und Einzelgänger. Calma ist...
So könnte man das ins Unendliche fortsetzen. Calma und Kiffo. Kiffo und Calma. Irgendwie scheinen sie nicht zusammenzupassen. Und dennoch tun sie es. Sie sind beste Freunde, scheinen nicht ohne einander zu können und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Da ist es natürlich klar, dass Calma Kiffo nicht alleine auf seinem Rachefeldzug lässt.
Kiffo fackelt natürlich nicht lange. Plötzlich stehen die beiden vor dem Haus des „Pitbulls“ und Kiffo plant dieses mit Recht zu verwüsten ;) Und schon verschwindet er im Dunkeln in den Unbekannten des Hauses. Calma steht Schmiere, denn der Pitbull ist unterwegs (mit ihrem Hund, der den passenden Namen „Slasher“ trägt). Es passiert natürlich, was passieren muss. Fräulein „Pitbull“ kommt zurück. Unerwartet. Und Calma hat keine Ahnung, wie sie Kiffo nun aus dem Haus locken soll. Sie macht Krach, doch zu spät. Was jetzt? Was kann Calma jetzt noch tun? Das Einzige, was ihr einfällt, ist eine schreckliche Lüge, nur um Kiffo Zeit zu verschaffen: „Ich liebe Sie, Miss Payne!“ (Miss Payne, ihr eigentlicher Name).
Doch alle ihre Bemühungen bringen nichts. Der Pitbull schickt sie irritiert und entnervt weg, Calma geht hilflos nach Hause und Kiffo steckt noch im Haus.

*Nichts als Probleme...*
Calma wird nun in der Schule als „Lesbe, die sich in den Pitbull verknallt hat“ gehänselt und Kiffo hat eine traumatische Nacht im Schrank des Pitbulls verbracht, weil er es nicht mehr aus dem Haus raus geschafft hat. Normalerweise würde man meinen, die hätten genug. Aber nein. Doch nicht Calma und Kiffo. Jetzt geht’s erst los! Kiffo hatte in seinem Versteck im Schrank nämlich ein verdammt verdächtiges Telefongespräch mitangehört. Mitten in der Nacht und mit Wortfetzen, die sich nach schmutzigen Geschäften anhören. Das lässt sich Kiffo nicht entgehen und Calma macht natürlich mit. Und es dauert nicht lange, da beobachten die beiden den „Pitbull“ in aller Heimlichkeit ein Tütchen mit pulvrigweißem Inhalt annehmen. Ihre Lehrerin eine Drogendealerin?

*Fazit*
So sieht die momentane Situation aus. Das Ganze ist so originell geschrieben, als würde Calma neben dir sitzen und dir die Geschichte erzählen. Der Sarkasmus ist zum Totlachen. Ich hätte mich jedes Mal hinschmeißen können und die Beschreibungen werden so gut mit Vergleichen dargestellt, dass man alles direkt vor Augen sehen kann. Ich hatte wirklich das Gefühl, die dritte Freundin von Calma und Kiffo zu sein. Bis zum Schluss bleibt der Roman voller Überraschungen. Ein großes, großes Lob dem Autor Barry Jonsberg, der ein wirklich gutes Buch geschrieben hat, das man sich ohne Bedenken antun kann.

*Erschienen bei: Oetinger*

Autorin / Autor: stickwitu - Stand: 26. Oktober 2007