Supergute Tage

Autor: Mark Haddon
Eine sonderbare Welt in erstaunlicher Logik

Christopher Boone, ein fünfzehnjähriger Junge, findet den Nachbarshund Wellington mit einer Mistgabel ermordet auf. Mit seinem Vorbild Sherlock Holmes macht er sich auf die Suche nach dem Täter. Ein schräger Start eines Romans.

Nach und nach erfährt man mehr über die Gedankenwelt Christophers: Er liebt die Farbe Rot, hasst hingegen die Farben Gelb und Braun. Er besitzt eine unglaubliche theoretische Intelligenz und kennt alle Primzahlen bis 7.507 auswendig, hat ein fotografisches Gedächtnis und verschlingt naturwissenschaftliche Bücher und Videos. Unordnung, Überraschungen und fremde Menschen versetzen ihn hingegen in Panik. Die menschliche Mimik ist für Christopher ein Rätsel und der oft von Metaphern überfüllte Sprachgebrauch ebenfalls. Denn Christopher leidet an einer leichten Form von Autismus.

Meine Meinung

Der Autor Mark Haddon hat viele Jahre mit behinderten Kindern gearbeitet und hat mit seiner Erfahrung ein (meiner Meinung nach) eindrucksvoll glaubwürdiges Bild eines Autisten geschaffen. Die Perspektive Christopher Boones ermöglicht es dem Leser, in die Welt eines Menschen mit dieser Behinderung einzutauchen und diese zu verstehen. Seine völlig andere Wahrnehmung, die damit verbundenen Schwierigkeiten, seine Reaktionen werden in dem Roman verdeutlicht und Christopher begründet sein Handeln stets mit einer erstaunlichen Logik.

Obwohl auch die Erzählung über die familiäre Beziehung Christophers sehr rührend ist, rückt diese durch die beschriebene Sichtweise etwas in den Hintergrund. Was dieses Buch so einzigartig macht, ist nun einmal „Die sonderbare Welt des Christopher Boone“. Es ist schwer zu beschreiben, was das Buch erzählt, sodass ich euch den Roman nur empfehlen kann.

Autorin / Autor: s7illwat3r - Stand: 29. Juni 2006