Luki live

Autorin: Christine Nöstlinger
Spricht einem einfach aus der Seele

Der Jugendroman „Luki live“ von Christine Nöstlinger, handelt von typischen Teenagerproblemen und legt dabei eine zutiefst kindliche Dramatik an den Tag. Ariane und ihr bester Freund Lukas, genannt Luki live, kennen sich schon ihr ganzes Leben lang. Da sie allerbeste Freunde sind, machen sie auch alles nur zu zweit. So wird gleich am Anfang des Romans beschrieben, dass es regelrecht außergewöhnlich war, den Einen ohne den Anderen zu sehen. Doch in dieser freundschaftlichen Beziehung kommt eine Wende auf. Luki wird von seinen Eltern in den Sommerferien für 6 Wochen nach England zu einem Sprachkurs geschickt, da er aufgrund seiner schlechten Englischnote nur sehr knapp in die nächste Klasse versetzt wurde. Als er wiederkommt, hat er jedoch nicht nur seine Englischkenntnisse aufpoliert, sondern ist auch selber ein ganz neuer Mensch geworden. Er wolle im Rampenlicht stehen und endlich aus Arianes Schatten heraustreten. Was von Ariane zunächst für harmlose Spinnerei abgetan wird, kommt umso dramatischer zum Vorschein, als plötzlich keiner mehr Ariane beachtet, weil sie alle nur noch um Luki live herumschwirren. Luki benimmt sich vollkommen anders als vor den Sommerferien. Er pöbelt die Lehrer an, kleidet sich aus Arianes Sicht eindeutig abnormal und was sie am schlimmsten findet, er versucht immer sie zu küssen und gibt ihr eigenartige Kosenamen. Ariane ist verwirrt, weil sich ihre Beziehung zu Luki so schlagartig verändert hat und ist gleichzeitig verunsichert, was nun zu tun sei. Durch eine Verkettung schlechter Umstände, kommt es schließlich auch noch dazu, dass sich Ariane und Luki voneinander weg bewegen und beginnen, sich zu streiten. Beiden geht es in diesem Zustand nicht besonders gut, so dass sie doch im Endeffekt auf ihre gegenseitige Hilfe angewiesen sind.

*Meine Meinung*
Der Roman ist sehr schön geschrieben, so dass man sich quasi mit Ariane in einer Person vereint sieht. Auch die in dem Buch benutzte Sprache ist überaus schön zu lesen, da immer wieder typisch österreichische Elemente in die Sätze mit einfließen. Für mich als absolut norddeutsches Mädchen teilweise etwas schwierig zu verstehen, aber wenn man sich erst einmal in den Stil des Buches hineingefunden hat, umso öfter sehr belustigend. Die Geschichte finde ich persönlich auch sehr schön. Es ist einfach eine Geschichte, die jeder Teenager in seinem Leben das ein oder andere Mal in mehr oder weniger abgewandelter Form wird durchlaufen müssen. Wenn man dieses Buch liest, fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, in der man selbst diese ganzen Gefühle hatte und nicht wusste wohin damit. Es spricht einem einfach aus der Seele. Obwohl es im Prinzip eine so einfach Story ist, wie sie in jeder High-School-Story im Fernsehen immer wieder zu sehen ist, merkt man einfach, mit wie viel Hingabe und Emotion sich Christine Nöstlinger an das Schreiben dieses Romans gemacht hat. Da hat die „Welt am Sonntag“ schon Recht, wenn sie schreibt: „Ein Roman, der das Zeug hat, ganzen Schülergenerationen aus dem Herzen zu sprechen“ Mein Fazit ist also: Ein sehr empfehlenswertes Buch für all diejenigen, die nicht absolut emotionslos sind, und diejenigen, die ihr „Kind in sich“ noch nicht ganz verloren haben. Beim Lesen dieses Buches wird es wieder hervorkommen. Für Kinder unter 11 Jahren ist es allerdings wohl weniger geeignet, da diese mit dem Buch noch nicht ganz soviel anfangen könnten.

Autorin / Autor: Monami - Stand: 12. September 2006