Umzug: Frauen starten früher

Statistik: Junge Frauen zwischen 20 und 26 Jahren sind besonders mobil

Was schätzt ihr, wie oft Menschen in Deutschland im Leben umziehen? Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) hat es herausgefunden: über das ganze Leben hinweg wechseln wir fast fünfmal den Wohnort. Dabei packen Männer mit 4,9 Mal etwas häufiger die Kartons als Frauen (4,8). Dafür sind allerdings die Frauen bei den ersten drei Umzügen im Schnitt ein bis zwei Jahre jünger als Männer; beim vierten Umzug Männer sind die Männer mit 50 Jahren dagegen wieder deutlich früher dran als die Frauen (56).

Am wenigsten sesshaft sind übrigens junge Frauen zwischen 20 und 26 Jahren. Unter 1.000 Frauen dieses Alters verzeichnete das BiB 187 Umzüge. Gleichaltrige Männer kommen höchstens auf 169 Umzüge. Eine weitere Untersuchung des BiB ergab außerdem, dass besonders in ländlichen Regionen Ostdeutschlands viele junge Frauen im Alter von von 18 bis 29 Jahren ihre Heimat verlassen und in die Städte ziehen. Zum Teil hat dies so gravierende Auswirkungen, dass viele ostdeutsche Landkreise gegenwärtig über 25% mehr männliche als weibliche Einwohner haben. Das sei auf europäischer Ebene beispiellos.

"Frauen verlassen das Elternhaus für Ausbildung, Lehre oder Studium im Allgemeinen früher als Männer und wechseln auch öfter den Wohnort. Im weiteren Lebensverlauf holen Männer die Umzüge aber nach", so Dr. Christian Fiedler vom BiB. Zwischen dem 28. und dem 74. Lebensjahr ziehen die Männer dann wieder häufiger um als die Frauen.

Frauen scheinen also - wie auch andere Studien zeigen - früher selbstständig zu werden und für ihre berufliche Zukunft durchaus das Risiko einzugehen, erstmal alleine in der Fremde zu sein.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 2. November 2012