Les Chansons de la Nouvelle Scène Française

Tout est possible - der kleine Kulturaustausch

*Wie kam das alles zustande? Welche Rolle spielt französische
"Musik"-Exportbüro (Bureau d'Export de la Musique Française), ein Büro, das extra dafür eingerichtet wurde, französische Musik in die Welt zu tragen?*
Vom Tape zur Platte gab es eine ganz wichtige Begegnung. Ich bin durch meinen damaligen Chefredakteur bei popkomm.de auf der Popkomm 2001 mit den VertreterInnen vom Bureau Export zusammen gebracht worden. Denen habe ich von unserer Idee mit dem Sampler erzählt und die haben gleich von Anfang an gesagt, dass sie das Projekt unterstützen, falls wir denn ein Label finden würden. Über die Berliner Franzosen vom Exportbüro haben wir den größten Teil unserer Kontakte hergestellt. Wir werden dazu durch sie über Neuerscheinungen auf dem Laufenden gehalten und ab und zu räumen sie auch Missverständnisse aus dem Weg, die durch die unterschiedlichen Sprachen entstehen. Dazu werden auch Live-Auftritte französischer KünstlerInnen durch das Bureau Export gefördert.

*Welchen Einfluss hat Le Pop für die "deutsch-französischen Beziehungen"?*
Huh, von solchen Dimensionen will ich nicht sprechen. Es ist zwar ein Erfolg, aber dass das jetzt so politisch irgendwas bewegt, davon ist der kleine Kulturaustausch noch meilenweit entfernt. Es ist ja auch erst ein Anfang, wenn man bedenkt, wie wenig in Deutschland wahrgenommen wird, was in Frankreich passiert und umgekehrt.

*Welchen Einfluss kann Musik überhaupt haben in Bezug auf
"Völkerverständigung"?*
Ich glaube, auch hier sollte man das nicht an die zu große Glocke hängen. Der Konsum von R.E.M. und Britney Spears schützt ja auch nicht vor Antiamerikanismus. Man muss schon reflektieren, um vom kulturellen Genuss zur politischen Dimension zu kommen und ich glaube, das tun die meisten nicht. Vielleicht hilft es ja ein bisschen, hoffentlich.

*Welche Rolle spielt Geld für dich in Bezug auf LePop?*
Eine enorm wichtige. Ohne Geld ist das alles nicht zu machen. Wenn wir unsere Platten nicht ordentlich verkaufen, dann wird es schwierig weitere Projekte zu finanzieren. Reich wird man auf diesem Weg ganz sicher nicht.

*Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?*
Im Herbst geht es ziemlich rund, dann kommt zuerst eine "Le Pop" Tour und dann noch eine neue Platte, die wir gerade planen. Dann hoffentlich noch weitere Künstleralben und andere Projekte, die vielleicht was mit Frankreich zu tun haben, vielleicht aber auch nicht.

So ist Köln durch zwei Labelmacher zur "östlichsten Stadt Frankreichs" geworden und eine Idee mit Erfolg realisiert worden. Ein Gegenbeweis für SkeptikerInnen und UnkInnen: alles ist möglich, irgendwie.

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LePop auf LizzyNet

Autorin / Autor: ~astrid~ - Stand: 14. Juli 2004