Regelbeschwerden

Einmal PMS bedeutet aber nicht automatisch immer PMS bzw. Regelbeschwerden

PMS-Symptome und Regelbeschwerden (Dysmenorrhoe) unterscheiden sich vor allem darin, dass die seelischen und körperlichen Empfindlichkeiten im zweiten Fall erst mit der Blutung einsetzen, was sie natürlich nicht weniger unangenehm macht...

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Regelbeschwerden unterscheiden: die primären und die sekundären Regelschmerzen.

Die primären Regelschmerzen

Die als primär bezeichneten Regelschmerzen beginnen bei den Betroffenen meist mit der ersten Menstruation in der Pubertät und enden mit der Menopause (also der letzten Periode, nach der die Fruchtbarkeit im Lebenszyklus der Frau beendet ist). Das bedeutet natürlich nicht, dass die Frauen ununterbrochen davon betroffen sind oder jedes Mal, wenn sie ihre Regel bekommen.
Bei der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen. Damit dies geschehen kann, kommt es zu Kontraktionen der Gebärmuttermuskeln, d.h., sie ziehen sich zusammen. Meist leiden die Mädchen und Frauen dann unter mehr oder weniger starken Bauchkrämpfen, die durch körpereigene Schmerzbotenstoffe ausgelöst werden. Die Prostaglandine, also die Gewebshormone, die dafür zuständig sind, dass die Gebärmuttermuskeln sich zusammenziehen, wirken allerdings nicht ausschließlich in der Gebärmutter. Sie wirken sich auch auf andere Organe, wie den Magen-Darm-Bereich und die Bronchien aus, wodurch es zu den Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen kommen kann. Gerade junge und sehr schlanke Frauen haben häufig mit starken Schmerzen und Unwohlsein zu kämpfen. Begünstigt werden die primären Regelschmerzen außerdem durch eine sehr früh einsetzende erste Regelblutung (vor dem 12. Lebensjahr), sehr unregelmäßige und häufig sehr starker, lang andauernder Blutung, einen ungesunden Lebensstil oder eine Vorbelastung durch Familienangehörige, wenn diese auch unter primären Regelschmerzen leiden/litten.

Die Regelschmerzen beginnen kurz vor oder mit Einsetzen der Menstruation und können zwischen 12 und 72 Stunden andauern.
Viele Betroffene fühlen sich dann müde und schlapp und klagen über Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zu Erbrechen und/oder Durchfall. Auch hier sind einige Frauen - wie auch bei dem prämenstruellen Syndrom - nicht in der Lage, in diesen Stunden/Tagen am Alltag teilzunehmen, sondern verkriechen sich lieber unter ihrer Bettdecke.

Die sekundären Regelschmerzen

Die sekundären Regelschmerzen haben gegenüber der primären Regelschmerzen eher einen krankheitsbedingten Ursprung. Sie können zum Beispiel bei einer Gebärmutterentzündung oder einer Wucherung der Gebärmutterschleimhaut auftreten (der so genannten Endometriose). Von dieser Veränderung der Gebärmutterschleimhaut sind immerhin ungefähr 10 Prozent aller Mädchen und Frauen zwischen 15-50 Jahren betroffen.

Ein weiterer Auslöser für sekundäre Regelschmerzen könnte auch die zur Verhütung verwendete Spirale sein, die in den Gebärmutterhals eingesetzt wird.

Neben den Symptomen, die auch schon beim PMS und den primären Regelschmerzen auftreten, berichten Betroffene häufig von lange andauernden und sehr starken Blutungen.

Einmal PMS bedeutet aber nicht automatisch immer PMS bzw. Regelbeschwerden. Zum Einen müssen die Beschwerden nicht zwangsläufig jeden Monat wiederkehren, zum Anderen kann man ja auch etwas dagegen tun.

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. Juli 2010