Der Geruch der Angst

Forschung: Auch Menschen können Angstschweiß riechen

Dass Hunde auf ängstliche Menschen auch noch mit furchteinflößendem Gekläffe reagieren, ist ein Phänomen, das bestimmt einige von euch schon mal auf unangenehme Weise zu spüren bekommen haben - Hunde können eben Angstschweiß riechen.

Jetzt haben PsychologInnen herausgefunden, dass auch wir Menschen diese Fähigkeit besitzen. Zwar ist sie bei uns nicht so ausgeprägt wie bei Tieren, aber im Zweifelsfall ist unser Geruchssinn das Zünglein an der Waage.

Das Geruchsexperiment

Die ForscherInnen der texanischen Rice University sammelten Schweißproben von männlichen Versuchspersonen, denen zuvor angsteinflößende Horrorfilme gezeigt worden waren. Anschließend mussten sich weibliche Versuchspersonen Bilder verschiedener Gesichtsausdrücke ansehen, während die eine Hälfte die Schweiß getränkten Geruchsproben unter die Nase gehalten bekam, die andere nur ein geruchsfreies Tuch. Das Ergebnis dieses Experiments war: Fanden die Frauen einen Gesichtsausdruck nicht eindeutig, verließen sie sich auf ihre Nase und ordneten den mimischen Ausdruck in die Rubrik "Negativ-Emotion" ein, sofern sie den Angstschweiß rochen. Die Nicht-Geruchs-Belästigten blieben dagegen weiterhin unentschieden.

Angst ist ansteckend

Schon früher hatte die Düsseldorfer Psychologieprofessorin Bettina Pause herausgefunden, dass Menschen Angstschweiß anderer unbewusst wahrnehmen und darauf reagieren, indem sie selbst ängstlich werden. Dies ist aber kein Grund zur Panik ;-), denn Angst ist eine gute Vorbereitung für Situationen, in denen aktives Handeln gefragt ist: Wir werden wacher, aktiver, aufmerksamer und können so besser auf Gefahren reagieren.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 10. März 2009