Zu viel gewollt?!

Studie: Nächtliches Pauken wirkt sich schlecht auf Schulleistungen aus

Hilfe, eine Prüfung steht an. Machst du vor Prüfungen gerne mal die Nächte durch und widmest dich rund um die Uhr dem Lernstoff anstatt dem eigentlich wohl verdienten Schlaf? Auf den letzten Drücker opfern viele ihre Nachtruhe gerne einmal für eine Extraportion Lernzeit. Das könnte nach hinten losgehen, wie eine aktuelle Studie der University of California in Los Angeles (UCLA) zeigt.

An der amerikanischen High School ist es laut dem Forscherteam fast schon zum Trend geworden, die Zeit über Büchern zu verbringen, anstatt schlafen zu gehen. Dies nahmen die WissenschaftlerInnen zum Anlass zu untersuchen, ob sich das Mehr an Lernen und Weniger an Schlaf tatsächlich positiv auf die Noten auswirkt. Das Ergebnis ist eindeutig: es lohnt sich nicht! Im Gegenteil: die Schülerinnen, die Schlafenszeit opferten, schnitten in Tests deutlich schlechter ab als diejenigen, die sich an ihre üblichen Zubettgeh-Zeiten hielten.

Für die Studie baten die ForscherInnen über 500 SchülerInnen der neunten bis zwölften Klasse über einen Zeitraum von 14 Tagen in einer Art Tagebuch festzuhalten, wann und wie viel sie gelernt und geschlafen hatten. Auch sollten sie aufschreiben, wie ihr Schulalltag aussah, ob sie etwas nicht verstanden hatten, ob sie Probleme bei den Hausaufgaben hatten und wie sie bei Prüfungen abgeschnitten hatten. Die Auswertung zeigte, dass es sich nicht lohnt, vor Prüfungen bis in die Nacht zu lernen. Es sei eher kontraproduktiv, schreiben Andrew Fuligni und sein Team im Fachmagazin „Child Development“.

Im Kopf hängen bleibe der Stoff am besten, wenn man sich an regelmäßige Lern- und auch Schlafenszeiten halte, sind sich die ForscherInnen sicher. Sie betonen auch, dass der Bedarf an Schlaf konstant bleibe. Dennoch gönnen sich SchülerInnen mit zunehmenden Alter immer weniger Schlaf, wie eine frühere Studie gezeigt habe. Demnach schlafen US-amerikanische SchülerInnen in der 9ten Klasse noch durchschnittlich 7,6 Stunden pro Nacht, in der 10ten 7,3 Stunden in der 11ten 7,0 und in der 12ten Klasse schließlich nur noch 6,9 Stunden die Nacht.

Ausreichend Schlaf sei wichtig für die Konzentration und dafür, dass sich das Gelernte festigen kann. Das heiße allerdings nicht, dass man weniger lernen sollte, so die ForscherInnen. Man solle sich die Zeit einfach besser einteilen und wenn möglichst regelmäßig lernen.

Wenn es doch nur so einfach wäre und der innere Schweinehund und der volle Terminplan nicht immer einen Strich durch diese Rechnung machen würde ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 23. August 2012