Zu Hause lernt es sich am besten

StudentInnen bevorzugen die eigenen vier Wände als Lernort

Der Fernseher lockt mit der Lieblingsserie, das Bett ist ja so bequem, die Blumen könnten Wasser vertragen - zu Hause gibt es so viele Dinge, die vom eigentlichen Vorhaben, für die Uni zu lernen, ablenken könnten. Also sich doch lieber aufraffen und in der Uni lernen? Was, wenn diese nicht gerade um die Ecke ist und es auch noch regnet? Hochschulforscher haben nachgefragt, wo Studenten am liebsten für Prüfungen lernen. Das Ergebnis: zu Hause lernt es sich am besten. Die bundesweit repräsentative Befragung von rund 7.800 Studierenden ergab, dass die Studierenden etwa ein Drittel der Zeit, die sie für das Selbststudium aufwenden, in der Hochschule und etwa zwei Drittel zu Hause verbringen.

Vor allem MedizinstudentInnen verbringen die meiste Zeit am heimischen Schreibtisch. Im Durchschnitt lernen sie 14,5 Stunden pro Woche in der eigenen Wohnung und 6,1 Stunden an der Universität. StudentInnen der Rechts- und der Ingenieurwissenschaften hingegen lockt es zum Lernen vergleichsweise häufig raus aus dem Haus (durchschnittlich 11,7 beziehungsweise 9,8 Stunden pro Woche).

Man kann sich die Zeiten flexibler einteilen, und zu Hause ist es ruhiger, so begründeten die meisten die Wahl der eigenen vier Wände als Lernort. Für die Hochschule als Lernort sprechen hingegen eher arbeitsorganisatorische Gründe wie die Überbrückung von Pausenzeiten zwischen Lehrveranstaltungen oder die Verfügbarkeit von Fachliteratur sowie technischer Ausstattung/Labore. Auch für Gruppenarbeit und den fachlichen Austausch scheint die Hochschule der geeignetere Lernort zu sein. Der Großteil der Studierenden (etwa drei Viertel) bevorzugt jedoch – sofern die prinzipielle Möglichkeit besteht, den Ort zu wählen – das Selbststudium zu Hause.

In einer typischen Vorlesungswoche wenden Studierende durchschnittlich etwa 34,5 Stunden für ihr Studium auf. 16,5 Stunden entfallen auf den Besuch von Lehrveranstaltungen, 18 Stunden investieren Studierende in das Selbststudium, also die Vor- und Nachbereitung der Lehrveranstaltungen, die Lektüre von Fachliteratur, das Verfassen von Studien- und Abschlussarbeiten, die Prüfungsvorbereitung etc. An den Universitäten wenden Studierende deutlich mehr Zeit für das Selbststudium auf als für den Besuch von Lehrveranstaltungen (19,5 Stunden versus 15 Stunden), an den Fachhochschulen ist das Verhältnis umgekehrt.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 4. Juni 2013