Sind E-Books die neuen Umweltengel?

Öko-Institut-Studie: Wer viel auf seinem E-Book-Reader liest, schützt Klima und Wälder nachhaltig

Obwohl die Deutschen gerne und viel lesen und sie darüber hinaus technische Neuerungen lieben, sind sie immer noch abgeneigt gegenüber E-Books und digitalen Lesegeräten. Das könnte sich bald ändern, denn eine Studie des Öko-Instituts bringt nun Umweltargumente für das digitale Lesen ins Gespräch. Nach den Berechnungen der UmweltschützerInnen können VielleserInnen, die jährlich zehn oder mehr Bücher auf einem E-Book-Reader lesen damit zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, weil sie Papier, Energie und Treibhausgase sparen.

Es muss allerdings ein E-Book-Reader mit so genannten eInk-Displays sein, denn sie kommen ohne Hintergrundbeleuchtung aus und ziehen lediglich beim Umblättern Strom. eInk-basierte Modelle verbrauchen deshalb im Vergleich zu LCD-Displays deutlich weniger Strom. Ihre Akkus halten bis zu zwei Wochen – Geräte mit Flüssigkristallbildschirmen lediglich rund acht Stunden.

„In der Herstellung und Nutzung verursacht ein E-Book-Reader mit eInk-Display rund 25 Kilogramm CO2; etwa ein Zehntel im Vergleich zu einem herkömmlichen Laptop und immer noch deutlich weniger als Tablet PCs“, erläutert Andreas Manhart, Experte für umweltfreundliche elektronische Produkte am Öko-Institut. „Wer neben Büchern noch Zeitungen auf seinem E-Book-Reader liest, schützt Klima und Wälder nachhaltig.“ Denn: Die Herstellung von zehn Büchern mit 200 Seiten DIN-A5 aus Frischfaserpapier verursacht rund elf Kilogramm CO2, Recyclingbücher immer noch rund neun Kilogramm.

*Beste Geräte können sich um den Blauen Engel bewerben*
Das Öko-Institut hat Kriterien definiert, nach denen Geräte zu den „Besten ihrer Klasse“ gehören. Solche haben hochwertige Akkus mit einer besonders langen Lebensdauer und sparen Energie durch optimierte Ladevorgänge. Sie können viele gängige E-Book-Formate (epub-, Text- und PDF-Dateien) lesen und weisen einen universellen Mikro-USB-Anschluss für Universalladegeräte auf.

Erfüllen E-Book-Reader diese Kriterien, können sie das Umweltzeichen „Blauer Engel“ erhalten. Darüber hinaus müssen E-Book-Reader über Lithium-Akkus verfügen, die mit wenigen Handgriffen entnommen werden können. „Nur so können die wertvollen Rohstoffe aus der Batterie wiederverwertet werden und landen nicht in falschen Recyclinganlagen oder als problematischer Elektroschrott auf der Deponie“, betont Manhart.

Wer solche Produkte herstellt, kann sich den Blauen Engel auf die Verpackung kleben lassen, doch bisher haben sich leider noch keine Hersteller für das Umweltsiegel beworben.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 14. Oktober 2011