Was die Sterne dir schenken

Autorin: Dani Atkins
ins Deutsche übersetzt von Simone Jakob und Anne-Marie Wachs

„Es gibt keine bessere Freundin als eine Schwester“. Diesen Satz würden die beiden anfang 30-jährigen Schwestern Amelia und Lexi genauso unterschreiben.  Denn obwohl die beiden jungen Frauen so unterschiedlich sind, halten sie immer zusammen und sind jederzeit füreinander da, bis ein merkwürdiger Unfall das Leben der beiden durcheinanderbringt und nichts mehr so ist, wie es vorher war.

So beginnt die Handlung des Romans „Was die Sterne dir schenken“ der britischen Autorin Dani Atkins, der auf eine emotionale und einfühlsame Weise von Verbundenheit, Zusammenhalt und Selbstfindung erzählt.
Die ältere Schwester Lexi erhält einen Anruf: Ihre kleine Schwester Amelia wurde bewusstlos am Strand gefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert. Sofort beginnt es in Lexis Kopf zu rattern: Was ist passiert? Gab es einen Unfall? Oder wurde Amelia angegriffen? Sofort nimmt Lexi den nächsten Flug von New York ins heimische England. Amelia kann zwar sprechen, aber ihre Äußerungen sind absolut merkwürdig und zusammenhanglos. So kann sich Amelia nicht mehr an ihr letztes Treffen erinnern, aber kennt das Rezept des Apfelkuchens ihrer Großmutter, den sie eigentlich gar nicht so gerne mag, in- und auswendig. Was Lexi aber wirklich stutzig macht: Amelia erinnert sich bis ins kleinste Detail an ihren Ehemann Sam und dessen Hund. Doch Amelia ist gar nicht verheiratet und einen Sam kennt Lexi auch nicht. Lexi ist völlig ratlos. Daraufhin raten die Ärzte ihr so zu tun, als ob es Sam gäbe, um Amelias Genesung nicht zu gefährden. Lexi hat kein gutes Gefühl dabei, ihr über alles geliebte Schwester anzulügen, aber sie will natürlich, dass Amelia schnellstmöglich wieder gesund wird. Also tut sie so, als würde es Sam wirklich geben. Bis Amelia immer und immer wieder fragt, wann Sam sie denn endlich mal besuchen würde …

Der Roman „Was die Sterne dir schenken“ hat einen sehr emotionalen Einstieg und dadurch, dass die Handlung mit Amelias Unfall so drastisch ist, wirkt die Geschichte der beiden Schwestern schnell sehr nahbar und man gewinnt die beiden Hauptcharaktere schnell lieb. Dabei ist es auch verkraftbar, dass es bis auf „Sam aka Nick“ keine besonders zwielichtigen Nebencharaktere oder Widersacher gibt. Etwas schade ist, dass die Handlung leider nicht besonders spannend, dafür allerdings sehr emotional ist. Wer auf Thriller und Spannung steht, wird bei „Was die Sterne dir schenken“ nicht fündig werden, da zeitweise die Handlung auf den über 400 Seiten doch etwas „dahinplätschert“. Die unerwartete Wendung kommt für mich persönlich leider erst etwas spät, besonders im zweiten Teil ist die Handlung dann aber wirklich interessant und liebenswert, indem die Charaktere zueinanderfinden und gemeinsam etwas erreichen wollen, sodass es sich als Leser:in lohnt, dranzubleiben.

So ist „Was die Sterne dir schenken“ ein in vielerlei Hinsicht außergewöhnlicher Roman, in dem Erinnerungen zur Zukunft werden und ungewiss ist, was der nächste Tag bringt. Der Roman ist eine ideale „Entspannlektüre“ für zwischendurch, die von klassischen Liebesgeschichten abweicht und zudem den Zusammenhalt der beiden Schwestern in den Vordergrund stellt.

Erschienen bei KNAUR

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Autorin / Autor: Larissa M. - Stand: 05. Februar 2024