Virtuelle Gesellschaft beim Essen

Wie neue Medien unsere Essgewohnheiten verändern

Kennst das Gefühl nicht alleine in der Küche essen zu wollen? Verlagerst du dein Essen dann auch vor den PC und chattest dabei mit Freunden? – Dann bist du nicht die Einzige :-)

Wissenschaftler des Rochester Institute of Technology fanden heraus, dass sich der Essensmittelpunkt von Studenten verschoben hat. Statt in der Küche essen sie meistens vor dem Computer. Es ist die erste Studie, die sich damit beschäftigt, wie sich neue Medien, also Internet und Smartphones, auf unsere Essgewohnheiten auswirken. Auch unsere Rezepte und die Inhaltsstoffe unseres Essens bekommen wir neuerdings aus Chats oder von Freunden via Facebook.

Die Studenten wurden befragt, wie sie ihr Essen zubereiten und essen, wie sie sich während des Essens mit anderen unterhalten und wie wichtig Essen für ihr Sozialleben ist. Außerdem wollten die Forscher wissen, woher sie ihre Informationen über Rezepte und Lebensmittel bekommen. Das witzige ist, dass in der Studie nicht ein einziger Student überhaupt einen Küchentisch hatte!

Durch die neuen Medien wird die traditionelle Bedeutung von Essen verändert. Für unsere Eltern und Großeltern war Essen das Hauptereignis, für uns ist es heute eher zweitrangig. Heute gilt, dass Essen nur noch eine Tätigkeiten unter vielen ist. Neben dem Essen surfen wir im Internet, quatschen mit Freundinnen über Facebook oder machen Hausaufgaben. Während die Studenten vor dem Rechner sitzen, haben sie aber trotzdem meist mit mehr Menschen zu tun als wenn sie in der Mensa essen würden, der einzige Unterschied ist, dass unser ganzes soziales Leben direkt über die Neuen Medien läuft.

Und wenn wir ein neues Rezept auszuprobieren wollen, schauen wir nicht mehr ins Kochbuch, sondern fragen Freunde über Facebook und Twitter und die Informationen über unsere Lebensmittel bekommen wir in sozialen Netzwerken. Die große Menge an Lebensmittelinformationen, war für einige Studienteilnehmer nicht mehr zu überblicken, aber durch die schnellen Informationen über Facebook und Twitter fühlten sie sich sicherer, die richtige Wahl getroffen zu haben.

Obwohl die Studie zeigt, dass Studenten über das Internet immer noch ihre sozialen Kontakte pflegen, ist es doch viel schöner sich mit den „realen“ Freunden zum Kochen zu treffen, am Küchentisch zu sitzen, zu essen und zu quatschen, ohne nachher Tomatenkleckse auf der Tastatur zu haben ;-)

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Autorin / Autor: Sabrina Moosmann/ Pressemitteilung, - Stand: 30. März 2011