Tiefe Wellen

Autorin: Kat Rosenfield
übersetzt von Stefanie Schäfer
ab 14 Jahren

Buchcover

Callie Morgans Lungen sind in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung, immer wieder lagert sich Wasser darin ab. Jeden Tag muss sie Tabletten schlucken, erleidet aber trotzdem häufig plötzliche Erstickungs- und Hustenanfälle. Seit ihre Mutter auf mysteriöse Weise im Meer ertrunken ist, ziehen Callie und ihr Vater häufig um, aber nicht mehr in die Nähe des Meeres, weil er Angst hat, auch noch seine einzige Tochter zu verlieren, bis Callies Vater schließlich ein verlockendes Jobangebot in der Nähe der Küste erhält, welches er nach langem Überlegen auch annimmt. Entgegen aller Erwartungen verbessert sich ihr Gesundheitszustand am Meer zunehmend, anstatt sich aufgrund der feuchten Luft weiter zu verschlechtern.
Nessa, ihr Tante, kommt sie dort nach sehr vielen Jahren zu Besuch und zeigt ihr, wie man schwimmt. So entdeckt Callie ihr Leidenschaft für das Wasser, die sie mit allen weiblichen Verwandten in ihrer Familie teilt. Das Meer scheint regelrecht nach ihr zu rufen.
Dieses scheinbar erbliche starke Verhältnis zum Wasser wird zunehmend zu einer Bedrohung für Callie und ihre neu gewonnenen Freundinnen und Freunde.

*Meine Meinung*
Das Buch beschreibt die Geschichte von Callie Morgan, die seit ihrer frühen Kindheit an einer schlimmen Krankheit, die ihr das Atmen schwermacht, leidet. Diese verbessert sich jedoch am Meer und damit beginnt die „Hauptgeschichte“. Erstmals findet sie dort auch Freundinnen und sogar einen Freund, der sie über alles liebt.
Erschreckend fand ich, dass das Buch gleichzeitig die Sehnsucht nach dem Meer und den sanften Wellen in mir weckte, mir aber trotzdem Angst vor dem Wasser, insbesondere vor den unergründeten, dunklen Tiefen machte.
Selbst am Ende bleibt offen, ob Callie psychisch krank ist oder ihr Mutter bzw. das Meer wirklich nach ihr ruft. Generell werden in dem Buch mehrere sehr ernste Thematiken z.B. Selbstmord, körperlich und psychische Krankheiten, Ausgrenzung und Mobbing usw. behandelt.

Das Genre kann man als "Psycho-Roman" oder „Fantasy“ einordnen, da viel Interpretationsfreiraum gelassen wird. Es kommt auf die persönliche Sichtweise an, ob die Geschichte Fantasy-Elemente enthält oder einfach nur gruselig, aber dennoch realistisch ist.
Das finde ich interessant, da wahrscheinlich jeder eine etwas andere Geschichte liest, da er die ein oder andere Handlung anderes interpretiert.
Die Handlung war teilweise verwirrend, was aber gut zu der dunklen, mysteriösen Stimmung und Atmosphäre, die das Buche umgab, passte.
Das Ende war für mich leider zu detailreich, ich persönlich finde, dass man es etwas hätte kürzen können.
Genaue Beschreibungen z.B. von der Umgebung machen das Buch zeitweise langatmig, was den Lesefluss ebenfalls negativ beeinflusst.
Ansonsten kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne spannende und gruselige Bücher liest, die einem noch lange in Erinnerung bleiben.


*Erschienen bei FJB*

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Autorin / Autor: cisciscis - Stand: 28. Juni 2016