The Darkness - Hot Cakes

Genna-Luisa würde empfehlen, die Lieder dosiert zu genießen, Glitzer ins Gesicht zu streuen - und in einem schockierendem Outfit durch die nächste Party zu tanzen...

Albumcover The Darkness - Hot Cakes

Erster Gedanke, für den ich sicher nicht nur Zustimmung, sondern kreischende Entrüstung ernten würde, würde ich ihn laut äußern ist: klingt wie Queen. Zweiter Gedanke: Gott, kommt der Sänger hoch. (Mit seiner Kopfstimme, die er gerne als Stilmittel einsetzt, wie ich durch good old Wikipedia erfahre).

Schrille Musik von exzentrisch bunten Vögeln hatte ich mir erhofft, mit viel Rock’n’roll. Dass sich die Band eher dem Glam-Rock versprochen hat, wird schnell klar. Ich merke auch: mein Musikhorizont wird drastisch erweitert! Oder besser: dramatisch. Denn mit jedem Lied scheint sich das „Stück“, wie ich die Platte nennen möchte, mehr einem Höhepunkt zu nähern. „Concrete“, das Lied in dem der Sänger seine Kopfstimme fast durchgängig benutzt und sie in ungeahnte Höhen treibt, hat mich dabei irgendwie besonders bewegt und leitet sehr eindrucksreich die letzten drei Lieder ein. Am Anfang wird man jedoch schon klar vorgewarnt, welche Art von Musik einen erwartet: „Oh baby, I was a loser (…) an Englishman with a very high voice doing rock and roll“. Klärt mich Justin Hawkins, Frontsänger, gleich im ersten Song: „Every Inch of you“ auf. Dieser startet mit schwerem, schleppendem Sound und einer glockenhellen, klaren Stimme seinerseits.. „Nothing’s gonna stop us“ wirkt wiederum wie ein Mix aus Punk, Pop, Musicalelementen, modernem Rock, der instrumental im Glam-Rock mündet, welcher ja Rhythmik betont. Diese Rhythmusbetonung versteht man leichter, wenn sich die ersten rein instrumentalen Strophen in das Ohr pulsieren, wie bei „With a woman“ (einem deutlichen Ohrwurm) oder „She just a girl, Eddie“ der Fall.

“Everybody have a good time“ hat mir beim ersten Mal hören schon am Besten gefallen. Er hält sich gesanglich irgendwie zurück, oder wirkt lässiger, freundlicher und sein Ton ist nicht selbstgefällig, sondern motivierend; der Song klingt zudem relativ klassisch rockig. „Everybody have a good time – for tonight“- Mit diesem Song sehr wahrscheinlich !

Allgemein und schlussendlich ist sowohl die Musikrichtung, als auch die Platte an sich, sowie die Band „The Darkness“ selbst, schwer zu beschreiben. Es gibt nur dürftige Definitionen des „Glam Rock“, obwohl er eine schiere Sensation war. Mit ihm wurde der Rock aufgelockert und moderner gemacht, aber auch auf seinen alten Glanz zurückbesannt.

The Darkness hat bis auf ein zwei sehr bekannte Hits nicht allzu viel Erfahrung aufzuweisen, wird aber neben den „Killers“ bei „Indiepedia“ als Wegweiser für den Revival des Glam-Rock in den 2000er-Jahren immerhin aufgezählt! Wie der letzte Song ist das ganze Klangkarussell sehr widersprüchlich. Aber deswegen auch total interessant! Nur dass es einem gefällt, das ganze „Stück“ ohne Pause durchzuhören, bezweifele ich. Viel lieber würde ich empfehlen, die Lieder dosiert zu genießen und sich von ihnen überzeugen zu lassen. Glitzer ins Gesicht zu streuen - und in einem schockierendem Outfit durch die nächste Party zu tanzen- ganz in der Glam-Rock- Manier!

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Autorin / Autor: genna-luisa - Stand: 14. Dezember 2012